Schließzylinder austauschen: Montageanleitung
Schließzylinder austauschen: Montageanleitung

So einen Zylinder kann man doch selber wechseln, oder?

Die meisten Menschen sind froh wenn sie ein bischen Geld sparen können, daher haben wir hier für ein paar nützliche Tipps zusammengetragen.
Etwas handwerkliches Geschick und technisches Verständnis sollte man natürlich schon mitbringen.

Haben Sie noch Fragen oder es treten bei den Arbeiten Probleme auf, so scheuen Sie nicht uns anzurufen!
Wir sind stets für Sie da und stehen Ihnen mit Rat und Tat gerne zur Seite.

Bevor wir jedoch zu den einzelnen Montageschritten übergehen, schauen Sie sich zum besseren Verständnis diese Übersicht an.


Hier sind die wichtigsten Bauteile eines Schließzylinders gut zu erkennen:

Achtung: Sämtliche nachfolgenden Zeichnungen und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!
Jegliche Veränderung und Verbreitung sind unzulässig und werden gemäß § 97 UrhG geahndet!
Zylinderbezeichnungen

1 = Zylinder-Gehäuse
2 = Mitnehmer, auch Schließnase, Schließnocken oder Schließbart
3 = Zylinder-Kern, auch Rotor
4 = Kernhalteringe
5 = Schlüsselkanal, Schließkanal, Schlüsselloch
6 = Bohrung für Stulpschraube (Gewinde M5)

 

Demontage / Montage

Nun möchten wir Ihnen erklären, wie schnell und einfach man einen mechanischen Schließzylinder messen und austauschen kann und was man dabei unbedingt beachten sollte.
Elektronikzylinder / Digitalzylinder sollte ein Laie keinesfalls selbst austauschen, da heißt es: Finger weg!
Hier sind für jedes Fabrikat und Modell besondere Kenntnisse und fast immer Spezialwerkzeug erforderlich.
Wenden Sie sich in solchen Fällen unbedingt an einen fachkundigen Schloßtechniker!

Wir empfehlen Ihnen den vorhandenen Schließzylinder grundsätzlich auch dann zu demontieren, wenn Sie nur das genaue Zylindermaß ermitteln möchten.
Bei dickeren Türen sowie Türen mit Doppelfalz oder wenn Schutzbeschläge mit Ziehschutz montiert sind, ist eine exakte Messung im eingebauten Zustand nur schwer möglich.

Alle gängigen Schließzylinder sind als „Profil-Doppelzylinder“, manchmal auch als „Euro-Zylinder“ bezeichnet, ausgeführt.
Die Bauform und die Abmessungen sind genormt, lediglich die Zylinderlänge variiert, je nach Dicke des Türblattes.

Maßblatt für Zylinder

Einige Ausführungen sind beidseitig schließbar, man kann also von außen aufsperren, wenn von innen ein Schlüssel steckt.
Gelegentlich findet man auch Zylinder vor, die mit einem Drehknauf auf der Innenseite ausgestattet sind.

Alle diese Standardzylinder sind mit einem einfachen Mitnehmer ausgestattet, auf spezielle Sonderausführungen werden wir dann am Ende noch einmal kurz eingehen.

Diese nachfolgende Montageanleitung beschreibt Schritt für Schritt die Demontage / Montage der Profil-Doppelzylinder, Profil-Halbzylinder und der gängigsten Rundzylinder und Ovalzylinder.

Bitte beachten Sie: Ein moderner Schließzylinder ist ein äußerst präzise hergestelltes und empfindliches Produkt.

Daher grundsätzlich keine rohe Gewalt aufwenden, keinen Akkuschrauber, Hammer oder andere Schlagwerkzeuge verwenden!

 

1.Wie ist der Schließzylinder im Schloß verschraubt?

Zylinder-Montage 1

Unterhalb des Riegels befindet sich die sogenannte Stulpschraube, die den Zylinder im Schloß fixiert.
Der Zylinder kann nur demontiert werden, wenn diese Schraube zuvor entfernt wurde!

Bei älteren Rohrrahmentüren aus Stahl oder Aluminium kann es in äußerst seltenen Fällen vorkommen, das eine Anschlagleiste das Schloß mit allen Schrauben verdeckt.
Hier muss zuvor die komplette Aluminiumleiste entfernt werden, um an die Stulpschraube zu gelangen.

 

2. Stulpschraube entfernen.

Zylinder-Montage 2

Als Stulpschraube wird fast immer eine Gewindeschraube M5 mit Senk- oder Linsenkopf verwendet.
Üblicherweise ist sie als Kreuzschlitzschraube, bei älteren Türen manchmal auch als Schlitzschraube, ausgeführt.
Auf Sonderschrauben mit Innensechskant, Torx oder spezielle Sicherheitsschrauben trifft man eher selten, kommen aber vereinzelt bei hochwertigen Zylindern vor.

 

3. Schlüssel einführen und abschließen.

Zylinder-Montage 3

Nach dem die Stulpschraube herausgedreht und entfernt wurde, wird der Schlüssel auf der Innenseite der Tür in den Zylinder eingeführt.

Bei geöffneter Türe wird das Schloss dann ein mal abgeschlossen, bei einem Drehknaufzylinder wird natürlich mit dem Knauf anstelle des Schlüssels gesperrt.Dieser Schließvorgang ist besonders bei Mehrfachverriegelungen empfehlenswert, beachten Sie dazu auch unbedingt den Punkt 9.

 

4. Entfernen des Schließzylinders.

Zylinder-Montage 4

Der Schließzylinder wird zusätzlich immer über den Mitnehmer im Schloß festgehalten.
Achtung: Nur wenn sich der Mitnehmer unten in der Mittelstellung befindet, kann der Zylinder auch entnommen werden.
Daher muss nun der Schlüssel (oder Drehknauf), ausgehend von der Abzugsposition des Schlüssels, um 30° nach links (7 Uhr Stellung) oder um 30° nach rechts (5 Uhr Stellung) gedreht werden.

Durch langsames Drehen bei gleichzeitigem leichten Zug am Schlüssel, läßt sich der Zylinder dann nach Innen herausziehen.

Sollte sich der Schließzylinder nicht heraunehmen lassen, so empfiehlt es sich, die Schrauben der Beschläge etwas zu lockern und mit leichten Rüttelbewegungen den Zylinder zu lösen, denn manchmal sind die Beschläge etwas verspannt montiert worden,

Sehr alte Zylinder und Beschläge weisen gelegentlich auch stärkere Korrosionsschäden auf. Hier hilft meistens etwas Zylinder-Pflegespray, um den Zylinder zu lösen.
Bitte niemals rohe Gewalt anwenden!

Anm.: Bei sehr alten Schließzylindern, wie auch bei Halbzylindern, für Garagentore, Schlüsselschalter, etc., kann die Stellung des Mitnehmers auch manchmal 90° betragen oder in einem anderen Winkel stehen.

 

5. Ausmessen des Schließzylinders.

Zylinder-Montage 5

Sie können den Zylinder selbstverständlich auch in unser Ladengeschäft mitbringen und als Muster vorlegen, so können Sie sicher sein, das der neue Zylinder auch passt.

Nach der Demontage aus der Türe liegt der Schließzylinder nun vor Ihnen und kann ausgemessen werden.

Die Grundlänge eines Schließzylinders beträgt bei fast allen Herstellern 60 mm, jeweils 30 mm nach außen und 30 mm nach innen aufgeteilt.
Unser Bild zeigt einen Zylinder in der Länge 30 + 35 mm

Pauschal gilt: Längere Zylinder sind jeweils in 5 mm Schritten lieferbar, auch in asymetrischer Ausführung.

Bei manchen Fabrikaten kann die Grundlänge etwas abweichen, z. B. 31 mm + 31 mm (BKS) oder 30,5 + 30,5 mm (DOM),
auch gibt es gelegentlich diverse exotische Sondermaße, sowie einseitig oder beidseitig verkürzte Zylinder.

DZ = Doppelzylinder / beispielsweise DZ 30 + 30 mm oder DZ a=30 + i= 30 mm
DKZ = Drehknaufzylinder
HZ = Halbzylinder / beispielsweise HZ 30+10 mm oder alternativ 30 + 00 mm
Das erste Maß sollte immer die Außenseite sein.

Bei Halbzylinder beträgt das Innenmaß immer 10mm und muss daher nicht zwingend mit angegeben werden.

Das Zylindermaß gilt immer nur für das Zylindergehäuse, ohne den Überstand des Zylinderkerns (Rotor).
Gemessen wird von der Mitte des Mitnehmers = Mitte der Befestigungsbohrung, jeweils nach links und nach rechts.

Geben Sie beim Kauf unbedingt an, welches Maß von Mitte Zylinder für die Außen- und welches für Innenseite ermittelt wurde.
Bei asymetrischen Schließzylindern, bei Zylindern mit Drehknauf und bei Zylindern mit diversen Sonderausstattungen sind diese Angaben unbedingt erforderlich.

Weitere Hinweise zum Aufmaß finden Sie auch hier: Wie messe ich einen Schließzylinder?

 

6. Prüfen der Zylindermaße.

Zylinder-Montage 6

Bevor Sie den neuen Schließzylinder einbauen, sollten Sie die Abmessungen mit Ihrem alten Zylinder vorsichtshalber vergleichen.
Legen Sie dazu die beiden Zylinder nebeneinander, ausgehend von der Mitte.
Stimmen die Maße exakt überein, kann man mit der Montage beginnen.

 

7. Montage des neuen Schließzylinders

Zylinder-Montage 7

Im Prinzip ist die Vorgehensweise mit dem Ausbau identisch, nur in umgekehrter Reihenfolge.

Der Schlüssel wird auf der Innenseite in den Schlüsselkanal eingeführt (Achtung: Bei asymetrischen Zylindern ist darauf zu achten, welche Seite außen und welche Seite innen ist).

Den Schlüssel (oder Drehknauf) so weit drehen, das der Mitnehmer senkrecht nach unten zeigt, danach den neuen Schließzylinder in das Schloss einsetzen.

Durch die Bohrung für die Stulpschraube im Schloß kann man sehr schön erkennen, ob sich der Zylinder in der richtigen Position befindet, das Schloss läßt sich dann auch bereits betätigen.

Anschließend wird die Stulpschraube von Hand eingesetzt. Dabei ist unbedingt darauf achten, das die Schraube gerade eingeführt wird und leicht in das Gewinde greift.

Danach kann die Stulpschraube mit einem passenden Schraubendreher handfest angezogen werden, die Empfehlungen der Hersteller sind unbedingt zu beachten.

Generell gilt: Ein Drehmoment von 1,5 Nm sollte nicht überstiegen werden und niemals dafür einen Akkuschrauber / Bohrschrauber verwenden!
Bedenken Sie bitte, das sich eine vermurkste Schraube später wieder nur schwer entfernen läßt.

Viele Schließzylindermodelle, besonders solche, die mit einem integrierten Ziehschutz, z. B. Stahllamellen (LAM) ausgestattet sind, können sich bei zu hohen Anzugskräften eventuell unreparabel verziehen.

Besondere Vorsicht ist auch häufig bei elektronischen Schließzylinder erforderlich, denn auch hier ist der Steg oftmals durch Kabelübergänge nochmals geschwächt.

 

8. Funktionsprüfung

Zylinder-Montage 8

Nach Beendigung der Montage erfolgt eine einfache Funktionsprüfung von innen und außen bei geöffneter Tür.
Sollte sich der Schlüssel noch etwas schwergängig drehen lassen, so ist nochmals die Stulpschraube, (ggf. auch die Schrauben von Schloß und Beschlag) etwas zu lösen und während des Schließvorganges wieder anzuziehen, oft reicht dies schon aus.
– Fertig!

 

9. Montageprobleme / Sonderfälle

Zylinder-Montage 9

 

Mehrfachverriegelung / Multiriegel

Bei Einsteckschlössern mit Mehrfachverriegelung (Multiriegelschloss) wird der Schließvorgang im inneren meistens über Zahnräder übertragen. Dabei kann es gelegentlich vorkommen, das sich während oder nach der Demontage des Schließzylinders diese Zahnräder leicht verdrehen.

Die Fallenfeder (Feder vom „Schnapper“) übt über das Wechselgestänge einen leichten Druck auf diese Zahnräder aus,  daher sollte man das Schloss vor dem Ausbau des Zylinders bei geöffneter Tür stets einmal abschließen. Vor dem Einsetzen des Zylinders ist unbedingt zu prüfen, das sich die offene Seite des Zahnrades auch unten befindet und der Zylinder sich frei einstecken lässt.

Hat sich das Zahnrad bereits verdreht, lässt es sich mit einem kleinen Schraubendreher einfach wieder in die passende Position bringen, dabei bitte mit Gefühl vorgehen und keine Gewalt anwenden.

 

Biffar 

Ab jetzt wird es etwas komplizierter.

Schließzylinder für Biffar-Türen sind meist mit doppelten Mitnehmern ausgestattet. Der Zweifach-Mitnehmer ermöglicht gleich zwei Schließbewegungen bei nur einer 360° Drehung.
Der neue Schließzylinder sollte auch wieder mit diesem speziellen Mitnehmer ausgestattet sein, man müsste sonst vier komplette Drehungen ausüben, um die Türe zweimal abschließen zu können.

Die Demontage / Montage ist wie bereits oben beschrieben, jedoch muss hier zusätzlich auch der innere Türbeschlag (Türschild) entfernt werden.
Bei Drehknaufzylindern muss der Knauf vor dem Aus- und Einbau demontiert werde

Schließzylinder für Biffar-Türen weisen oft ungewöhnliche Zwischenmaße auf.

Eine weitere Besonderheit ist das Biffar SBS-Schloss, mit dem einige Türen mit Mehrfachverriegelungen ausgestattet sind.
Das SBS (Sicherheits Blockier System) verhindert wirkungsvoll jeden Schließvorgang, wenn der Zylinder bei einem Einbruchversuch entfernt wurde.
Eine kleine Sperrnase blockiert auch das Einführen eines neuen Zylinders, auch nach einer normalen Demontage des Zylinders.
Bitte keinesfalls Gewalt versuchen, diese Sperrnase wegzudrücken oder gar abzufeilen, sonst ist später das Schloss komplett blockiert.

Unterhalb der Schloßfalle befindet sich eine Bohrung in die man einen kleinen Stift (Stahldraht o.ä.) einführen und eindrücken kann. Damit wird das SBS deaktiviert, die Sperrnase lässt sich beiseite schieben, wenn der Zylinder eingeschoben wird.

 

Mul-T-Lock, Spiderlock, GeGe, usw.

Achtung: Bei Mul-T-Lock, Spiderlock, GeGe und ähnlichen Systemen sind auch die verwendeten Schließzylinder mit Zahnrädern ausgestattet.

Auch bei diesen Systemen ist, ähnlich wie bei Biffar, für die Demontage und die Montage des Zylinders vorher der Innenbeschlag zu demontieren. Zusätzlich befindet sich noch eine kleine Abdeckung auf dem Schlosskasten, die ebenso vorher abgeschraubt werden muss, der Zylinder kann ohne Schlüssel entnommen werden.

Es ist unbedingt darauf zu achten, das die Position des Zahnrades dabei nicht mehr verändert wird, daher sollte hier bereits vor dem Entfernen der Stulpschraube kein Schlüssel mehr im Zylinder stecken.
Wenn sich das Zahnrad dabei in eine undefinierbare Stellung verdreht,muss das Schloss mühsam wieder zurückgesetzt werden.
Besondere Vorsicht ist besonders auch bei Drehknaufzylindern geboten, der Zylinder muss sich immer in der neutralen Stellung befinden (das ist die Stellung, in der sich der Schlüssel außen abziehen lässt).
Der Drehknauf muss unbedingt vorher demontiert werden.
Hat sich die Position des Zahnrades auch nur um einen Zahn verdreht, läßt sich später in der Endstellung der Schlüssel nicht mehr abziehen.

Die Zahnräder haben, je nach System, eine unterschiedliche Anzahl von Zähnen
Hier ist es evtl. ratsam, diese kniffeligen Arbeiten besser von einem Fachmann durchführen zu lassen.

Ähnliche Sperrelemente, wie das Biffar SBS-System findet man auch an anderen Türen mit Mehrfachverriegelungen.

Die Bohrungen zur Entriegelung dieser Sicherungen befinden sich manchmal auch unterhalb der Stulpschraube, die Vorgehensweise ist jedoch mit identisch, wie bereits beschrieben.

 

Panzerriegel, Querriegel

Panzerriegel

Bei moderneren Panzerriegelschlössern sind überwiegend die üblichen Profil-Doppelzylinder mit Standardmitnehmer verbaut. Hier ist dann i.d.R. nur die richtige (Über-) Länge nach Außen zu beachten, das Innenmaß beträgt fast immer 30 mm.
Manchmal ist das Umstellen des Getriebes an einem Panzerriegelschloss etwas mühselig, daher sollte man besser schon beim Kauf eines neuen Zylinders auf die korrekte Schließbartstellung achten. Wir stellen Ihnen das gleich so ein, das es 100%ig passt.

Bei älteren Panzerriegel-Modellen waren häufig noch spezielle Schließzylinder mit verschiedensten Zahnrädern  und Mitnehmern verbaut. Der Panzerriegel PR-2000 von ABUS hatte beispielsweise einen speziellen 4-fach Mitnehmer, der auch als Antriebsstern bezeichnet wird.

Auch hier ist es oft günstiger, gleich einen Fachmann zu beauftragen, denn der Schwierigkeitsgrad für den Ein- und Ausbau dieser Zylinder ist für den Laien oft zu hoch.

Wir wissen was Sie benötigen und verfügen über sämtliche Sonderausführungen und Spezial-Mitnehmer.

 

Mitnehmer 

A = Standardmitnehmer

B = 4-fach Mitnehmer (Antriebsstern) für ABUS z. b. PR-2000

Zylinder-Montage 10

C = 2-fach Mitnehmer für Biffar

D = Zahnradmitnehmer, Ritzel mit 10 Zähnen (auch andere Versionen ab Lager lieferbar)

 

Rundzylinder

Rundzylinder (System BKS) werden nicht mit einer Stulpschraube im Schloß gehalten.
Diese Zylinder sind zweiteilig und können einer speziellen Auslösenadel „entriegelt“ und somit in zwei Hälften getrennt werden.

Rundzylinder-Montage 1

1. Der rote Pfeil zeigt die Position, an welcher sich der Entriegelungsmechanismus befindet.

Rundzylinder-Montage 2

2. Um die Auslösenadel einführen zu können, wird der Schlüssel auf der Innenseite und so weit gedreht, bis die Unterkante des Schlüssels in etwa die 2-Uhr Position erreicht hat.

An dieser Stelle sollte man dann eine kleine Bohrung erkennen können, falls nicht, könnte der Zylinder falsch montiert sein und die gewsuchte Bohrung befindet sich auf der Außenseite.

Bei Zylindern der Firma BKS kann man die Innenseite mit der Entriegelung sehr einfach erkennen, da der Durchmesser des Zylinderkerns dort etwas größer ist

Rundzylinder-Montage 3

Die Nadel wird schräg von unten in den Zylinder eingeschoben und mit etwas Druck entriegelt.
Anschließend lassen sich die beiden Zylinderhälfte einfach herausziehen.
Statt einer Auslösenadel kann man zur Not auch jeden anderen festen Draht im passenden Durchmesser verwenden, das kann auch Schaschlikspieß oder eine dickere Büroklammer sein.

Die Montage eines Rundzylinders ist sehr einfach.
Die Zylinderhälfte mit den beiden Stiften wird von außen hineingesteckt und die andere Hälfte von innen auf die Stifte aufgesetzt.
Durch einen leichten Schlag mit den beiden Händen rasten die Teile wieder ein und sind wieder verriegelt.

 

Rundzylinder

Rundzylinder ist nicht gleich Rundzylinder -es gab in der Vergangenheit sehr viele verschiedene Ausführungen.
Die drei wichtigsten davon haben wir unten abgebildet.

Sondertypen 1

A = Rundzylinder

Der Rundzylinder in typischer Bauform  (z. B. BKS Typ 3100, DOM Typ 444) hat einen Durchmesser von 30mm und ist gut erkennbar an dem zylindrischen Mitnehmer.
Dieser Zylindertyp ist immer noch häufig in älteren Objekten zu anzutreffen.

Er hat jedoch einen relativ geringen Sicherheitswert, was auch daran liegt, das es keine hochwertigen Sicherheitsbeschläge mit Zylinder-Ziehschutz für diese Modelle gibt.
Falls es technisch möglich ist, sollte man daher auf den moderneren Profil-Doppelzylinder umrüsten.
Mehrere Hersteller bieten auch heute noch neue Rundzylinder in dieser Bauform an.

B = Kurzzylinder 

Der Kurzzylinder (z. B. BKS 3107) unterscheidet sich neben der kleineren Grundlänge hauptsächlich durch andere Mitnehmer und die beiden Abflachungen am Zylinder-Gehäuse.
Er ist wesentlich seltener anzutreffen, als der vorgenannte Rundzylinder.

Die Demontage / Montage ist mit dem normalen Rundzylinder exakt identisch, jedoch sind diese beiden Systeme untereinander nicht kompatibel.
Auch hier raten wir zur Umrüstung auf einen Profizylinder.

C = Rundzylinder für Zusatzschlösser

Der Rundzylinder für das Zusatzschloss wird meist für ein innen aufgesetztes Kastenriegelschloss verwendet.

Die Verschraubung erfolgt rückseitig mittels zwei Gewindeschrauben, die man Demontage des Schlosskastens von innen erreichen kann.
Die Bohrungenvariieren in Abstand, Position und Durchmesser (Gewinde M5 oder M6), je nach Fabrikat.
Daher ist es erforderlich, das Sie bei einem Neukauf auf jeden Fall den alten Zylinder ausbauen und dem Fachhändler vorlegen.
Der Mitnehmer besteht aus einem flachen Blechstreifen, der dann auf die entsprechende Türdicke gekürzt werden muss.
Gelegentlich sind diese Zylinder auch mit zusätzlichen Hülsen an Garagentoren verbaut.

 

Spezialzylinder

Noch etwas seltener sind die nachfolgenden beschriebenen Schließzylinder anzutreffen.

Sondertypen 2

D = Ovalzylinder 

Technisch, bezüglich der Montageschritte, ist diese Bauform dem Profilzylinder sehr ähnlich, die Montagehinweise gleichen sich.

E = Ovalzylinder

Dieser Zylindertyp wurde früher häufig in Metalltüren mit sehr schmalen Rohrrahmenprofilen eingebaut.

Besonderheit: Es wird kein zusätzliches Schloß benötigt, der Riegel befindet sich in Form eine runden Stahlbolzens direkt am Zylinder.
Die Befestigung erfolgt über eine asymetrisch angebrachte Bohrung für die Stulpschraube.
Damit der Zylinder demontiert werden kann, muss diie Stulpschraube und der Riegelbolzen vorher entfernt werden.

Bei offener Türe abschließen (dies ist nötig, damit der Riegel nicht versehentlich in das Türprofil fallen kann), die Riegelschraube herausdrehen (siehe nächstes Bild) und Riegel abnehmen.
Danach wieder so weit zurückschließen, bis sich der Zylinder herausziehen läßt.

F = Rundzylinder / Schweizer System

Der Rundzylinder aus der Schweiz ist weitgehend mit dem Standard-Profilzylinder baugleich.
Der Durchmesser beträgt 22mm statt 17mm und der äußere Beschlag weist nur eine runde Bohrung auf.

Auch hier ist wieder Demontage und Montage identisch, jedoch muss der Innenbeschlag dazu demontiert werden, da der Zylinder nicht durch das runde Loch hindurch passt.

Sondertypen 3

 

Weitere Exoten

Es gibt noch sehr viele andere Zylindertypen und Bauformen, die hier nicht erwäht wurden.
So gab es früher beispielsweise auch Ovalzyylinder, die technisch jedoch wie ein Rundzylinder aufgebaut sind.
Dann existieren viele Schließzylinder, die man in Deutschland eher selten anzutreffen sind, z. B. die speziellen Oval- und Rundzylinder aus Skandinavien.
Dann muss man einfach einmal prüfen, wie er befestigt ist.

Viele Systeme sind in ihrem Ursprungsland über Jahrzehnte gewachsen und irgendwann im Zuge der EU auch hier in Deutschland verkauft worden. Ob es ein Schwedisches Fertighaus, eine griechische Haustür oder das polnische Gartenhäuschen ist -der Markt ist vielfältiger als je zuvor.
Längst ist in Europa noch nicht alles genormt, aber vieles ist schon auf den Weg gebracht worden.
Daher kann diese Hilfestellung sicher nicht alles lückenlos abdecken, aber für 99% der Fälle dürfte es sicherlich ausreichen.

Im Zweifesfalle wenden Sie sich lmmer an einen Fachmann -also fragen Sie uns.
Gerne kommen wir bei Ihnen vor Ort vorbei -ein Anruf oder eine E-Mail genügt.


108 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Freddy van Boeckholt sagt:

    Vielen Dank, war sehr hilfreich.

  • Sebastian sagt:

    Hallo, vielen vielen Dank für die tolle Anleitung. Hat mir jetzt eine Menge Zeit und Geld gespart .

  • Antje Pfarr sagt:

    Vielen Dank für diese tollen Informationen. Ich habe zwei Zylinder erfolgreich ausgebaut. Beim dritten ist die Stulpschraube abgebrochen. Was nun? Es ist ein Garagenschloß. Ich habe einen Schlüssel.
    Danke.

    • Bernie sagt:

      Hallo!
      Als einfachste Lösung würde ich empfehlen, von der Rückseite des Zylinders aus die Stulpschraube abzubohren (durch den Zylinder), wenn man den Zylinder nicht mehr benötigt.
      So bliebe jedenfalls der Schloßkasten unbeschädigt, der bei älteren Modellen nicht immer so einfach lieferbar ist.
      Im Zweifelsfall ist es jedoch besser einen Fachmann beauftragen, das geht schnell und kostet nicht viel.

      Die Schraube wurde damals wohl mit viel zu hohem Drehmoment angezogen, vermutlich war da mal jemand mit einem Akkuschrauber dran.
      Bitte die Stulpschraube immer nur von Hand verschrauben -„handfest“.
      Grüße vom Sicherheitsteam

  • Thomas sagt:

    Hi! Danke für die Informationen! Ich kriege meinen Zylinder leider nicht ausgebaut – scheinbar sperrt die Abdeckung auf der Außenseite. Hier sind ein paar Fotos wo die Abdeckung zu sehen ist (im Normalzustand und „eingefahren“): http://imgur.com/a/Nxuut

    Irgendwelche Tips?

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Sie haben einen älteren Schutzbeschlag der Firma Melchert, das Modell PI Junior, an Ihrer Türe.

      Hier müssen Sie zum Wechsel des Schließzylinders den gesamten Beschlag demontieren!
      Also zuerst den Türdrücker (Klinke) abschrauben, danach die beiden Befestigungsschrauben des Beschlages auf der Innenseite lösen / entfernen, und danach das Außenschild mit dem Knopf abnehmen.
      Der ovale Zylinder-Ziehschutz (wird auch als Zylinder-Panzer bezeichnet) steckt dann noch weiterhin auf dem Schließzylinder.
      Jetzt können Sie den Zylinder mitsamt dem Ziehschutz nach außen hin mit dem Schlüssel ausbauen, wie in der Anleitung beschrieben.
      Danach lösen sie die beiden kleinen Klemmschrauben, die den Ziehschutz auf dem Zylnder halten und entfernen diesen.
      Die Montage geschieht dann in umgekehrter Reihenfolge.
      Sollte der Zylinder auf der Außenseite defekt sein, so kann man den Ziehschutz auch bei montiertem Zylinder lösen und den Zylinder nach innen hin ausbauen.
      Kleiner Tipp: Die beiden Klemmschrauben sind unter dem schwarzen Schaumgummiring versteckt-
      Für alle Schrauben benötigen Sie nur einen Satz Inbusschlüssel.

      Viel Erfolg!

      Ihr Sicherheitsteam
      P.S. Rufen Sie uns bei Probleme einfach an, wir helfen gerne.

  • Harry Schenk sagt:

    Guten Tag,
    was kann ich tun, wenn sowohl innen als auch außen ein Schlüssel steckt, das Schloß von beiden Seiten schließbar ist, aber die Schlüssel sich nicht entfernen lassen?

    Freundliche Grüße

    • Bernie sagt:

      Der Schlüssel lässt sich nur in einer einzigen Position abziehen!
      Bei einem konventionellen Zylinder ist das, wenn sich der Schlüssel exakt in der senkrechten Stellung befindet und die „Zacken“ unten nach unten stehen. Bei Wendeschlüssel ist es abhängig vom jeweiligen Schließsystem.

      Sobald der Rotor des Zylinders etwas verdreht ist, kann man den Schlüssel nicht abziehen.
      Manchmal ist der Kernhaltering verschlissen und man zieht nicht nur den Schlüssel heraus, sondern minimal auch den gesamten Kern. Dann sind die Zuhaltungsstifte nicht mehr in einer Flucht und alles gewaltsame Ziehen bringt nichts. Einfach den Kern mit der anderen Hand festhalten (andrücken) und der Schlüssel lässt sich ganz leicht herausziehen.
      Im Zweifelsfalle rufen Sie uns einfach kurz an, wir helfen Ihnen gerne weiter.

      Ihr Sicherheitsteam.

  • Kasia sagt:

    Hallo!
    Ich konnte die Wohnungstür nicht mehr abschließen- weder von innen noch von aussen. Deswegen hatte ich das Zylinderschloß mit einem neuen ersetzt, aber das Problem ist nicht behoben. Die Türe läßt sich nur aufsperren. Habe ich beim Wechseln etwas falsch gemacht? Ich bin Ihren Ausführungen gefolgt. Oder liegt es an etwas anderem?
    Lieben Gruß,
    Kasia

  • Hardy sagt:

    Danke für die ausführliche Beschreibung.
    Ich habe einen BKS Rundzylinder Typ A, somit alte Bauform. Hin und wieder lässt sich der Schlüssel von innen nicht mehr abziehen. Ich baue dann das Schloss aus und muss die zwei kleinen Schrauben auf der Innenseite des Zylinders wieder festziehen. Dann funktioniert es wieder eine Weile. Was könnte hier die Ursache sein, dass sich die Schrauben lockern ? Wie könnte man Abhilfe schaffen ? (Außer dass ich ein neues Schloss kaufe ?)

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Sie können die beiden Schrauben mit etwas (kleiner Tropfen!) Schraubensicherungsmittel, wie Loctite oder ähnlichem, dauerhaft fixieren, zur Not geht das auch mit etwas Cyanacrylatkleeber (Blitzkleber).
      Die Schrauben und die Bohrung sollten halbwegs sauber und fettfrei sein und es darf keinesfalls Kleber in den Zylinder eindringen.
      Ewig wird das aber auch nicht halten, das wäre nur eine provisorische Notlösung.

      Grundsätzlich würde ich daher möglichst zu einem kompletten Austausch raten und die gesamte Einheit mitsamt dem Schloss, Schließzylinder und Beschlag auf zeitgemäße Profilzylinder umrüsten.
      Völlig objektiv und neutral betrachtet, ohne Ihnen etwas aufschwätzen zu wollen, gibt es für einen Austausch gleich mehrere vernünftige Gründe:

      1. Die alten BKS-Rundzylinder bieten heute nicht mehr annähernd den geforderten Sicherheitsstandard, sie sind einfach technisch völlig überholt.
      Schließzylinder mit konventionellen „Zackenschlüsseln“ und 5 Stiftzuhaltungen sind sehr leicht zu Öffnen (Picking, Ziehen, Bohren …)) und entsprechen seit vielen Jahren nicht mehr Stand der Technik.

      2. Die Schutzbeschläge für Rundzylinder entsprechen meisten der ersten Generation und sind relativ einfach konstruiert.
      Die vielen technischen Schwachstellen bieten gegen gewaltsame Angriffe kaum einen Wiederstand und das reicht heute nicht mehr aus.

      3. Oft ist auch das Einsteckschloß nach so vielen Jahren verschlissen, Federn, Falle oder Zuhaltungen können brechen und ein Ersatz dieser Sonderartikel ist immer sehr teuer.

      4. Alle diese Komponenten entsprechen nicht den Mindestanforderungen der Sachversicherer und sind auch nicht VdS-gebrüft (Verband der Sachversicherer) und zugelassen.
      Hier könnte es im Schadensfalle durchaus auch Probleme mit der Versicherungsgesellschaft geben.

      5. Beim Kauf einer neuen Schließanlage finden sich nur sehr wenige Anbieter von kompatiblen Rundzylindern, man ist also bei der Produktwahl sehr eingeschränkt.

      6. Moderne elektronische Schließzylinder in der Ausführung für Rundzylinder werden meines Wissens von keinem Hersteller angeboten

      Ich denke, das diese Fakten ausreichen, um eine Umrüstung einzuplanen.
      Schlösser, Beschläge und Schließzylinder sind Artikel, die wie jedes andere technische Produkt, den gleichen Regeln unterliegen, sie sind irgendwann einmal veraltet und überholt und erfüllen dann nicht mehr die Mindestanforderungen.
      Das Erarbeiten von Neuentwicklungen und Verbesserungen ist ein ständig fortlaufender Prozess der Hersteller, um sich den immer weiter steigenden Anforderungen im Markt anpassen zu können.

      Vielleicht wäre es sogar eine Überlegung wert, einen Austausch des gesamten Türelementes in Erwägung zu ziehen, dann wäre alles neu.
      Und eine neue Schließanlage noch dazu -das wäre ja auch ein schönes Weihnachtsgeschenk, an dem Sie das ganze Jahr über Freude hätten.

      Fröhliche Weihnachten!

      Herzliche Grüße
      Ihre Sicherheitsprofis von BM-Land

      • Hardy sagt:

        Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
        Ich melde mich mal telefonisch im Neuen Jahr.
        Wünsche ebenfalls frohe Weihnachten und einen guten Rutsch.
        MfG Hardy

  • Heiko sagt:

    Hallo
    Bei meinem Schloss lässt sich der Schlüssel weder von innen noch von außen drehen. Eine Drehung um 30° ist aber notwendig , um den Schließzylinder herausziehen zu können. Was kann ich tun ?

    Heiko

    • Bernie sagt:

      Hallo!
      Bitte prüfen Sie noch einmal nach, ob es sich tatsächlich um den richtigen Schlüssel für diesen Schließzylinder handelt. Ist der Zylinder seit vielen Jahren nicht mehr genutzt worden, dann könnte es sein, das er korrodiert und verschmutzt ist.
      Hier kann etwas Zylinder Pflegespray Abhilfe schaffen. In den Schlüsselkanal einsprühen und ein paar Stunden, am besten über Nacht, einwirken lassen.
      Danach den Schlüssel einstecken und mehrfach hin- und herbewegen, hilft das auch nichts, ganz leicht auf die Schlüsselreide klopfen, z. B. mit dem Griff von einem Schraubendreher.
      Tut sich dann immer noch nichts, müsste der Zylinder gewaltsam entfernt werden.
      Grüße
      Ihr Sicherheitsteam

  • Kerstin sagt:

    Anleitung war sehr hilfreich, habe aber Problem mit Stulpschraube. Ich kann sie plötzlich nicht komplett reinschrauben,1 cm steht über. Schloss (3fach verriegelung)funktioniert problemlos. Auch mit neuer Schraube klappt es nicht und auch ohne Schließzylinder steht die Schraube 1 cm über.

    • Bernie sagt:

      Hallo Kerstin!

      Hmmmm, wenn die Originalschraube plötzlich auch nicht mehr passt …
      Könnte es eventuell sein, das Sie die Stulpschraube nicht gerade hineingedreht haben?

      Oft kommt es vor, das die Schraube nicht in direkt das Gewinde des Zylinders eingeschraubt wird, sondern etwas schräg darunter.
      Man sollte schon auf die Knie gehen, damit man das besser sehen kann. Das sollte auch alles recht leicht ohne Gewalt klappen.
      Ohne den Schließzylinder müsste sich die Schraube ganz leicht bis zum Ende einstecken lassen.
      Es gibt ein paar exotische Sonderschlösser, da muss dann ein kleines Blech nach oben weggedrückt werden, meist über eine kleine Bohrung in Nähe der Bohrung der Stulpschraube. Eine kleine Taschenlampe zu Hilfe nehmen, reinleuchten und mal schauen, wo das hängt.
      Im Zweifelsfall rufen Sie uns an, wir gehen das dann Stück für Stück einmal durch.

      Gutes Gelingen!

      Ihr Sicherheitsteam

  • Wilfried sagt:

    Hallo,
    wir haben eine Haustüre ca 25 Jahre alt mit mehrfach Verriegelung, das sich seit einiger Zeit der Zylinder von aussen sehr schwer schließen, bzw der Schlüssel stellenweise nicht oder sehr schwer einstecken lässt, wollte ich heute den Zylinder austauschen!

    Sudele, jetzt habe ich das Problem das der Zylinder sich max. 1cm nach beiden Seiten bewegen lässt.

    An was kann da liegen? ist eventuell noch irgendwo eine Sicherung die gelöst werden muss?

    oder habe ich was Falsch gemacht?
    wobei ich schon öfters Zylinder getauscht habe, ohne Probleme!

    Auch überlege ich ob ich nicht den Zylinder einfach aufbohren und gewaltsam entfernen soll, Nur wie ohne die Tür zu ruinieren

    Danke für Ihre Hilfe

  • Wilfried sagt:

    Alles wieder OK!!!
    habe das Schloss/Zylinder ausgebohrt und einen neuen ein gesetzt!

    Danke

  • Gerhard sagt:

    Danke, auch wieder etwas gelernt!
    Habe versucht einen 15 jahre alten kaba Sicherheitszylinder durch das Burg Waechter elektronische Schloss zu ersetzen.mir scheint nun, dass der neue Mitnehmer zu breit ist. Es wird leider alles blockiert.Also noch nichts bei uns mit der schoenen neuen elektronischen Welt….
    Gerhard

  • Sprick sagt:

    Hallo,

    bei unserer Haustür ist der Schlüssel von aussen im Zylinder abgebrochen. Die Tür ist offen, Blenden etc. konnte bich von innen abbauen. Jetzt geht es darum, denn Zylinder rausazubekommen. Von innen kann ich einen Sdchlüssel einstecken, aber nicht drehen wg. dem abgebrochenen Schlüssel aussen.
    Den Mitnehmner kann ich also nicht in die richtige Stellung drehen.

    Gibt es eine Lösung????

    Komme ich an den Mitnehmer, wenn ich das an der Abdeckblech an der Stirnseite der Tür abschraube?
    Es ist eine Winkhaus-Tür mit einem Wilka-Zylinder

    Viele Grüße
    Andreas

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Der drehbare Rotor (Zylinderkern) auf der Außenseite muss zuerst in die senkrechte Position gebracht werden, in der der Schlüssel wieder abgezogen werden kann.
      Das lässt sich meistens mit einem kleinen Schraubendreher bewerkstelligen, eventuell klappt das auch noch mit der abgebrochenen Schlüsselhälfte.
      Befindet sich der Kern in der korrekten Position, kann man von innen einen Zweitschlüssel einstecken und das abgebrochene Stück außen ein Stückchen herausschieben und mit einer Spitzzange entfernen.
      Das erfordert allerdings etwas Fingerspitzengefühl und Erfahrung und ist vom Laien nicht immer so einfach zu bewerkstelligen. Außerdem verfügt der Fachmann für solche Fälle über entsprechende Spezialwerkzeuge.

      Klappt das alles nicht, dann muss der Zylinder ausgebohrt werden, der wahrscheinlich sowieso bereits verschlissen war.

      Wir hoffen, das unser Tipp jetzt nicht zu spät ankommt und ihnen weiterhilft.
      Wir wünschen viel Erfolg!

      Ihre Sicherheitsspezialisten

  • Joe sagt:

    Guten Tag,

    Ihre Beschreibung hat mir sehr geholfen. Jedoch geht das aufsperren von Innen sehr schwergängig .. Jedoch nur bei der ersten „Umdrehung“ .. Bei der zweiten geht es ganz normal .. zusperren geht leichtgängig .. genauso wenn ich von außen auf- oder zusperre .. Von innen muss man schon teilweise richtig Gewalt anwenden was ja auch nicht sein soll bzw. nicht gut ist .. beim ausgebauten Schluss hat alles einwandfrei funktioniert .. Stulpschraube habe ich auch schon leicht aufgedreht etc.

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Nun, dann sollte man vielleicht doch einmal einen Fachmann zu Rate ziehen. Auf Dauer ist das so keine optimale Lösung und es könnten Beschädigungen auftreten. Per Ferndiagnose ist es schwierig, die Ursache festzustellen.
      Läßt es sich denn bei geöffneter Tür auch so schwergängig schließen?
      Vielelicht hat sich die Türe ein wenig gesenkt oder verzogen und es klemmt nur der Riegel in der Zarge.

      Grüße von Ihrem Sicherheitsteam.

  • Norbert sagt:

    Hallo

    Ist es denn möglich eine bestehende Schließanlage mit einem Schweizer Rundzylinder eine Eurozylinder einzubauen ohne die ganze Schließanlage zu tauchen?

    Vielen Dank für Meinungen und Antworten.

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Die schweizer Marktführer KABA und KESO bieten zu den meisten Schließanlagen im Schweizer Rundzylindersystem auch einen passenden Profilzylinder an. Eine Erweiterung sollte also problemlos möglich sein.
      Gerne überprüfen wir das für Sie und nennen Ihnen auch die Kosten, wir benötigen dafür jedoch Ihre Schließanlagennummer.

      Ein kurzer Anruf in unseren Sicherheitsfachgeschäften genügt:
      Telefon: 0 45 51 / 99 55 16 (Bad Segeberg)
      Telefon: 0 60 81 / 68 74 83 (Usingen)

      Ihr Sicherheitsteam

  • Andy sagt:

    Hallo,

    danke für die tolle Anleitung. Ich habe ein neues Einfahrtstor (Doppelstabmattenzaun, zweiflügelig), das leider ohne Profilzylinder geliefert wurde. Ein vorhandener 30/30 PZ passt aber genau. Problem ist, dass der Riegel im Schloss zu lange ist, um den Schlüssel 360 Grad zu drehen und wieder abziehen zu können. Ist das Tor offen, klappt alles problemlos. Der Riegel steht im abgeschlossenen Zustand aber weiter über als die Falle, so dass der Platz für den Riegel im Gegenflügel des Tors nicht ausreicht.

    Kann ich den Mitnehmer verstellen, damit der Riegel erst später in der Drehbewegung des Schlüssels mitgenommen wird? Der vorhandene ABUS-Zylinder sieht nicht aus, als wäre das möglich, ich weiß aber, dass es Zylinder mit verstellbaren Mitnehmern gibt.

    Oder liegt ein Fehler im Schloss vor und ich brauche z.B. einen kürzeren Riegel?

    Danke für Eure Hilfe

    • Bernie sagt:

      Hallo Andy!

      Ein Zylinder mit verstellbarem Mitnehmer wäre wohl der falsche Ansatz, denn der Riegel sollte ja immer ganz aus- oder eingefahren sein, damit er nach dem Schließvorhgang durch die Zuhaltung im Schloss sicher arretiert wird.

      Das Problem liegt nicht am Schloss, sondern an dem Gegenflügel, denn hier ist nicht genug Platz, damit der Riegel vollständig einschließen kann.
      Das der Riegel etwas länger ist, als die Falle, ist eigentlich normal.
      Es gibt aber auch Rohrrahmenschlösser, die besonders weit, bis ca. 20mm, bei einer Tour ausschließen, man nennt das dann „Teleskopriegel“.

      Man sollte einmal überprüfen, ob man dort noch etwas Platz schaffen kann.
      Eventuell lassen sich auch die Torbänder einstellen, so das man etwas mehr Abstand zwischen den beiden Flügeln erreichen kann.
      Wenn das alles nicht möglich ist, dann könnte man nur das Schloß auszutauschen und einen Typ mit kürzerem Riegelausschluß einsetzen.
      Das funktioniert aber nur dann, wenn es einen Vergleichstyp gibt.

      Es könnte sein, das entweder ein Konstruktionsfehler (zu wenig Platz für den Riegel im Gegenflügel) oder ein Montagefehler (Gehflügel hat zu wenig Abstand zum Gegenflügel) vorliegt, beides kann man aber beheben.

      Im Zweifelsfall muss da nochmal ein Schlosser ran.

      Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!

      Mit freundlichen Grüßen

      Ihre Schloßspezialisten

  • Denis sagt:

    Genau so eine anleitung habe ich gesucht. Vielen dank es hat mir wirklich sehr geholfen.

  • Alois Notz sagt:

    Hallo Zusammen. Erstmal..vielen Dank für die nützlichen Tipps hier. Nun zu meinem Problem. Muß einen Zylinder von DOM austauschen. Ist eine Zentralschlossanlage mit technischem Hauptschlüssel. D.h., mein Wohnungsschlüssel passt am Hauseingang (14 Parteien), an meiner Wohnungstür, Keller und Gemeinschaftsgarage. Mein (Ex) Vermieter möchte die Reparatur von einer „Fachwerkstatt“ ausführen lassen, die verlangt gleich mal allein für den Zylinder (ohne Arbeit, Netto) 313,40 €. Zylinder von DOM, Typ RN 45×45 mm, Doppelzylinder. Kann das sein?? Klar, zum „Nachbestellen“ brauch ich ja die sog. Schließungsnummer, oder? Der Preis scheint mir dennoch sehr, sehr hoch zu sein. Bitte um „Erfahrungen“. Danke, Alois

    • Bernie sagt:

      Hallo Herr Notz!

      Ich kann Ihnen leider derzeit keinen exakten Preis nennen, denn die Schließanlagen im System „N“ und „S“ sind schon so veraltet, das sie in keiner Preisliste mehr bei DOM zu finden sind.
      Unsere heutige Nachfrage beim Hersteller ergab leider keinen Erfolg, denn für ein Angebot wird die genaue Anlagenbezeichnung benötigt.
      Der Ihnen genannte Preis des Kollegen dürfte aber in etwa stimmen.

      Grundsätzliche Infos dazu:
      1. Bei einzeln nachbestellten Zylindern zu Schließanlagen und registrierten Einzelschließungen, bis einschließlich 10 Stück, wird von fast allen deutschen Herstellern ein sogenannter Mindermengenzuschlag / Anfertigungszuschlag erhoben. Dieser bewegt sich um die 30% auf den Grundpreis.

      2. Auf Altanlagen, meistens ab 10 Jahren, wird ein weiterer Zuschlag erhoben. Bei einigen Herstellern sind diese nach Alter gestaffelt, auch hier sind 30% Zuschlag anzurechnen.

      3. Die Zuschläge betreffen auch alle Sonderfunktionen, Spezailausführungen und Verlängerungen.

      Warum ist das so?
      Bei alten Schließsysteme, wie beispielsweise das System „N“ sind die Daten oft noch nicht einmal in einer EDV erfasst, sondern müssen mühsam aus dem Archiv, das teilweise auf Microfilm besteht, eingesehen werden.
      Die Schließfunktionen wurden damals noch per Hand auf einem Stück Papier errechnet, da es noch keine entsprechende Software dafür gab.
      Man kann sich gut vorstellen, das auch die ersten Computersysteme, die man vor 30, 40 Jahren noch eingesetzt hatte, heute nicht mehr in funktionsfähigem Zustand existieren, was die gesamte Errechnung der Anlagenerweiterungen sehr aufwändig macht.

      Bei der Fertigung gestaltet sich die Problematik ähnlich.
      Hochmoderne CNC-Barbeitungszentren für die Produktion der Teile, wie man sie heute verwendet, gab es in dieser Form noch nicht.
      In den einzelnen Produktionsschritten war noch überwiegend Handarbeit angesagt.
      Die Rohteile wurden in Serien für das Lager vorproduziert aber diese Lager existieren heute nicht mehr.
      Heutige Bestellungen werden „just in time“ abgearbeitet, alles ist zentral über die EDV vernetzt und läuft vom Auftragseingang bis in die Produktionsbereiche.
      Für viele Produktlinien wurden damals ganz spezielle Sondermaschinen eingesetzt, die teilweise sogar in anderen Gebäuden ausgelagert sind.
      Sie müssen bis zum heutigen Tage stets gewartet und instandgehalten werden, um Nachbestellungen immer noch durchführen zu können.
      Auch die Endmontage der Zylinder wurde früher in reiner Handarbeit durchgeführt.
      Sehr viele Mitarbeiter saßen an ihren Tischen und haben dort per Hand die Gehäuse und Kerne der Schließzylinder im Akkord befüllt und anschließend kontrolliert. Diese Arbeitsplätze gibt es so nicht mehr, auch sind diese flinken Hände schon lange in Pension gegangen. Hete werden nur noch die alten Nachbestellungen auf diese Art und Weise von Hand montiert.
      Neue Schließsysteme sind so konstruiert, das die mit modernsten Bestückungsautomaten befüllt werden können.

      Wird heute ein solcher Schließzylinder für Altanlagen nachbestellt, so ist der gesamte Aufwand enorm hoch!
      Für die Industrie ist das definitiv ein Zuschussgeschäft, da es viel zu lohnintensiv ist und sich rein kalkulatorisch absolut nicht rechen kann.
      Viele Firmen liefern daher grundsätzlich nichts mehr nach, wenn die Schließanlage ein gewisses Alter überschritten hat, zumindest wenn sie dann über 20 Jahre alt ist.
      Es wird aber aus Gründen des Service bei einigen Herstellern immer noch gemacht, so auch bei DOM. Eigentlich sollte man als Kunde doch eher froh darüber sein, das sich ein Hersteller dieser Altsysteme noch annimmt.

      Für einen Austausch einer alten Schließanlage gibt es natürlich auch gute Gründe:
      Ein Schließzylinder ist ja ein technisches Produkt, das irgendwann ein mal veraltet ist, so wie die Heizung, das Auto, der Fernseher oder die Waschmaschine eben auch.

      Gegen neue Öffnungsmethoden, die besseren Werkzeuge (man bedenke nur einmal, wie leistungsfähig moderne Akkuwerkzeuge heute sind …), kann diese alte Technik keinen Schutz mehr bieten. Auch sind heute alle Öffnungsmethoden frei verfügbar und wer sich darüber informieren möchte, bekommt die Infos im Internet.

      Dazu kommt noch der hohe Verschleiß und damit auch die größeren Toleranzen, die ein Öffnen auch noch leichter machen.
      Abgenutzte Schließzylinder fördern auch den Schlüsselverschleiß, was wiederum dann zum Schlüsselbruch führen kann, ebenso quittieren die Zylinder irgendwann den Dienst und nicht selten ist der Notdiensteinsatz für die Türöfffnung kein Schnäppchen.

      Ein weiterer Punkt wäre noch der unzureichende Schlüsselkopierschutz durch abgelaufene Patente, neue Schlüsselfräsmaschinen und vieles mehr.
      Es gibt keine Garantie für „schwarze“ Schlüssel, die einmal ohne Kenntnis des Vermieters nachgefertigt wurden. Können Sie sicher sein, das ihr Vormieter keinen Zugang mehr zu Ihren Wohnräumen mehr hat?

      Es gibt also viele Gründe, eine Schließanlage nach Fünfzehn, spätestens jedoch nach Zwanzig Jahren, komplett auszutauschen, damit die Sicherheit nicht eingeschränkt wird.

      Wir hoffen, das wir Ihnen erstmal helfen konnten!

      Bei weiteren Fragen können Sie uns selbstverständlich gerne telefonisch in unseren Ladengeschäften kontaktieren.

      Viele Grüße

      Ihr Sicherheitsteam

  • Alois Notz sagt:

    Vielen Dank für Ihre Bemühungen und die umfangreiche Information !

  • Conny sagt:

    Hallo,
    wir haben einen alten BKS Rundzylinder. Das ausbauen mit Lösenadel war kein Problem. Nach dem Wiedereinbau lässt sich die Haustür von aussen ab- und aufschliessen; aber von innen lässt sich Schlüssel nach rechts und links nur jeweils um 160Grad drehen. Haben wir es falsch zusammengebaut?

    • Bernie sagt:

      Hallo Conny!

      Bei der Montage des Rundzylinders sollte grundsätzlich kein Schlüssel stecken. Bitte beachten Sie: Die Seite mit den Stiften ist außen, die Entriegelung muss immer innen liegen.

      Grundsätzlich wäre allerdings zu empfehlen, das Schloß, den Beschlag und auch den Schließzylinder komplett auszutauschen und gegen ein moderneres Schließsystem umzurüsten.
      Für ein Hoftor oder einen Schuppen kann man Rundzylinder vielleicht noch durchgehen lassen, aber für einen Zugang in das Haus sollte keine Uralt-Technologie mehr verwendet werden, das ist heute einfach technisch völlig überholt und bietet keinen ausreichenden Schutz mehr.
      Das Problem ist hier konstruktionsbedingt, der Markt bietet auch keine massiven Sicherheitsbeschläge mit hochwertigem Zylinder-Ziehschutz.

      Ebenso besteht nach so langer Zeit immer die Gefahr, das ein Schloß, plötzlich, ohne Vorankündigung, seinen Dienst quittiert. Was natürlich immer dann passiert, wen man es überhaupt nicht brauchen kann.
      Im schlimmsten Falle steht man draußen und muss den Schlüssel-Notdienst rufen.

      Grüße vom Sicherheitsteam

  • Olaf Rughase sagt:

    Hallo Sicherheitsteam,

    danke für den tollen Service hier.

    habe eine Verständnisfrage: installiert ist eine Zentralschloßanlage von Dom (Z) von 1999 im Doppelhaus. Nun ist bei unserer (Küchen)-Eingangstür (die wir zu 99% benutzen) der Zylinder defekt , von innen geht es noch, von aussen nicht mehr.

    Frage: kann ich den Zylinder selber tauschen oder muss ich mich an den Schließanlagen-Fachhändler wenden ?
    bzw. müssen wir die komplette Anlage erneuern (evtll. sinnvoll wegen Veraltung) oder kann man nur für diese eine Tür einen aktuellen Zylinder einbauen ?

    Danke im voraus.

    Grüsse Olaf

    • Bernie sagt:

      Hallo Olaf!

      Es freut mich sehr, das Ihnen unser Service gefällt.
      Wir sehen es auch als unsere Aufgabe an, die Menschen neutral zu informieren und zu beraten.

      Zu Ihrer Frage.
      wenn Sie etwas handwerkliches Geschick besitzen, dann können Sie den Zylinder auch selbst austauschen.
      Der alte Schließzylinder sollte zuerst überprüft, gereinigt und geschmiert werden, oftmals reicht das schon. Dies kann man mit einem entsprechenden Pflegespray selbst durchführen.
      Bitte keine Öl oder Graphitpuder verwenden!
      Beachten Sie hierzu unsere Pflegehinweise für Schließzylinder.
      Das könnte ausreichen, um eine paar Wochen zu überbrücken.

      Kleine Reparaturen können eventuell bei einem Sicherheitsfachhändler durchgeführt werden, oft ist nur die Kupplung defekt oder der äußere Kernhaltering muss ausgetauscht werden.
      Letzteres geschieht häufig dadurch, das man die Türe am Schlüssel statt am Türknauf bedient, meist passiert das bei nach außen zu öffnenden Türen. Solche Notreparaturen sind in ein paar Minuten durchgeführt.
      Das könnte Ihnen vielleicht noch für ein paar Monate über die Runden helfen, ist aber auch nur eine kurzfristige Notlösung.

      Einen separaten Schließzylinder zu montieren, halte ich nicht für besonders ratsam, denn der Sinn einer Schließanlage liegt ja auch an dem Komfort, alles mit einem Schlüssel öffnen zu können.
      Einen echten Sicherheitsgewinn hätten Sie dann nicht, da die anderen Türen ja noch mit dem veralteten System ausgerüstet wären -also, entweder ganz oder gar nicht.

      Ihre Anlage wäre nach rund 17 Jahren eigentlich jetzt zum Austausch fällig, einen einzelnen Zylinder sollten Sie, auch wegen der recht hohen Kosten, eher nicht mehr nachbestellen.
      Meine Empfehlung wäre daher, die gesamte Schließanlage jetzt zu erneuern und auf den aktuellen technischen Stand der Technik zu bringen.

      Vielleicht noch eine kleine persönliche Anmerkung am Rande:
      Ich empfehle Ihnen den Austausch nicht, weil ich Ihnen jetzt unbedingt eine neue Schließanlage verkaufen möchte, sondern aus der ehrlichen Überzeugung heraus, die auf meiner über 40-jährigen Erfahrung im Sicherheitsfachgeschäft beruht. Wenn man so viele Jahre lang tagtäglich mit der Beseitigung von Einbruchschäden und Türöffnungen beschäftigt ist, dann weiß man eben, wie schnell ein einfacher Schließzylinder überwunden werden kann.

      Sollten Sie gerade kein ausreichendes finanzielles Budget zur Verfügung haben, so kann man heute eine Schließanlage auch leasen oder über die staatliche Förderung der KfW finanzieren.

      Wir hoffen, das wir Ihnen weiterhelfen konnten.

      Ihr Sicherheitsteam

  • Thomas sagt:

    Hallo,

    erstmal vielen Dank für die sehr informative Seite. Hat mir geholfen mein Problem zunächst zu beschreiben: Ich will das Schloß in einer Wohnungseingangstür tauschen (30 außen / 35 innen). Leider steht bei allen gängigen Modellen die Schließnase von außen nach rechts ab. Ich bräuchte dieses aber genau spiegelverkehrt, d.h. Schließnase nach links orientiert.

    Aktuell war ein 30/30 verbaut, da stellt sich durch Drehung das Problem nicht. Ist das Schloß so alt, dass es die Norm nicht erfüllt oder liegt der Fehler bei mir (ursprünglich Zeiss Ikon Schließanlage).

    Über Aufklärung wäre ich sehr dankbar.

    • Bernie sagt:

      Hallo Thomas!

      Das freut uns natürlich sehr, das wir Ihnen weiterhelfen konnten.
      Nun zu Ihrem Problem.
      Modernere, modular aufgebaute Schließzylinder, wie beispielsweise Modelle von Kaba, Keso, usw., lassen sich auseinanderbauen und man kann den Mitnehmer in die gewünschte Position drehen und alles wieder zusammenbauen.
      Dieser einfache Eingriff ist zwar in ein paar Minuten erledigt, kann aber, wegen der oft benötigten Spezialwerkzeuge, meist nur im Fachgeschäft durchgeführt werden.
      Die Alternative wäre, den Riegel selbst zu umzustellen. Näheres dazu finden Sie in der Montegeanleitung.

      Sollte es sich bei dem Produkt um den Ikon Protector-Riegel (baugleich mit Iseo / Melchert / Schweisthal) handeln, so lässt sich das Getriebe entsprechend auf den Mitnehmer umstellen.
      Dazu muss allerdings das Getriebe geöffnet werden und das große Zahnrad entnommen und um 30° versetzt wieder eingesetzt werden.
      Diese Prozedur ist für einen Laien meist etwas kniffelig, denn wenn auch nur eines der Zahnräder um einen Zahn versetzt verdreht wird, lässt sich der Schlüssel später in einer der beiden Endpositionen nicht mehr abziehen.

      Es hilft, wenn man den Riegel in die Endposition bringt, z. B. ganz ausgeschlossen und diese Stellung während der Prozedur beibehält.
      Der Riegel sollte dazu dann auch entsprechend stabil auf dem Tisch aufliegen, damit der Schließzylinder frei ist, da kann man einfach zwei dicke Bücher oder ähnliches nehmen und unterlegen. Hat man einen Schraubstock auf der Werkbank, nutzt man natürlich diese Möglichkeit.

      Nehmen sie sich dafür ein paar Minuten und haben etwas Geduld, dann ist der Umbau kein Problem. Im schlimmsten Fall müssten Sie alles einpacken und zum Fachgeschäft fahren.
      Für einen Spezialisten ist der Umbau nichts besonderes und er hat das schnell gemacht.

      Viel Erfolg!

      Grüße

      Ihr Sicherheitsteam

  • Daniel Guntli sagt:

    Hallo Sicherheitsteam

    Mein (Schweizer) Kaba 20 Schloss öffnet und schliesst und der Schlüssel lässt sich gut einstecken und rausziehen. Allerdings „hängt“ der Schlüssel regelmässig in der Senkrecht/Einsteck-Position fest – und man muss ihn etwas fester einstecken bevor man ihn drehen kann. Es ist wie wenn er nicht mehr an der richtigen Drehposition „einrasten“ würde. Was kann man da machen?

    Besten Dank und freundliche Grüsse, Daniel Guntli

  • Bernie sagt:

    Hallo Daniel!

    Es gibt mehrere Möglichkeiten, die wahrscheinlichsten wären:

    1. Schmutz im Zylinder.

    Ich vermute, das sich etwas Schmutz im Schlüsselkanal des Zylinders befindet, möglicherweise auch ein Insekt. Kleine Käfer krabbeln öfter mal in den Schließzylinder.
    Beim Einstecken des Schlüssels werden diese dann nach hinten geschoben und können manchmal auch die Kupplung blockieren.

    Evtl. lässt sich der Schmutz mit KABA-Cleaner etwas durchspülen, ansonsten muss der Zylinder demontiert und gereinigt werden, was aber i.d.R. für einen Fachmann kein großes Problem darstellen dürfte.
    Das Pflegemittel KABA-Cleaner sollte man immer im Haus haben, da der Zylinder ja mehrmals im Jahr, je nach Schliessfrequenz, geschmiert werden sollte. Den KABA-Cleaner erhalten Sie im gut sortierten Fachhandel, bitte verwenden Sie möglichst das Originalprodukt.

    2. Verschleiß.

    Der Schließzylinder ist verschlissen.
    Wie alt ist er denn?
    Schließzylinder im System 20 sind hier in Deutschland eigentlich nicht besonders verbreitet, da sie früher nur im Schweizer Rundzylindersystem gefertigt wurden.

    3. Defekter Schlüssel oder Zylinder.

    Der Zylinder oder der Schlüssel ist defekt.
    Tritt das Problem auch mit anderen Schlüsseln auf?
    Schlüssel sind aus einer Neusilberlegierung gefertigt und unterliegen einem gewissen Verschleiß.
    Das ist aber völlig normal und soll bei stark frequentierten Türen den Zylinder vor Abnutzung schützen.
    Wenn Metall auf Metall reibt, wird sich ein Teil irgendwann abnutzen.
    Bei manchen Schlüsseln ist auch die Spitze vorne etwas beschädigt. Das passiert, wenn sie samt schweren Schlüsselbund einmal heruntergefallen und ungünstig vorne aufgeschlagen sind.

    4. Lösungsvorschlag.

    Also: Zuerst sollten Sie Ihren Schlüssel auf sichtbare Beschädigungen prüfen und den ggf. den Zweitschlüssel ausprobieren.
    Der zweite Schritt wäre dann den Zylinder schmieren, Schlüssel mehrfach einstecken und wieder herausziehen.

    Ich hoffe auf ein gutes Gelingen, ansonsten den Zylinder einfach ausbauen und zu einem Fachmann bringen.

    Grüße
    Ihr Sicherheitsteam

  • Stefan sagt:

    Hallo erst mal.
    Ich habe ein Problem, ich habe ein normalen Zylinder 30/35 gewechselt. Aber so bald ich die Schraube Handfest anziehe kann man von innen nicht mehr abschließen bzw aufschließen. Ein mal geht es aber sobald der Schlüssel kurz raus war geht nichts mehr. Es handelt sich um eine alte Tür, kann es da dran liegen? Wenn ich den alten Zylinder wieder einbaue, und egal wie fest drehe, klappt alles wunderbar.
    Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt und bedanke mich schon mal im voraus.

    • Bernie sagt:

      Hallo Stefan!

      Es gibt da mehrere Ursachen:

      Zuerst würde ich Ihnen empfehlen, beide Zylinder ausgebaut nebeneinander auf den Tisch zu legen und miteinander zu vergleichen.
      Ist die Position der Schließnase bei abgezogenem Schlüssel auch wirklich identisch?
      Steht die Schließnase nach vorne, also in Richtung Schloßstulp, dann kann es bei Mehrfachverriegelungen dazu führen, das man den Schlüssel nicht abziehen kann, da die Fallenfeder über das Wechselgestänge auf die Schließnase drückt.

      Die zweite Möglichkeit sind unterschiedliche Abmessungen der Schließnase, denn trotz Norm kann es hier dennoch kleine Toleranzen geben.
      Das kann man meist sehen und etwas nachfeilen.

      Als dritte und letzte Möglichkeit, könnten die Beschläge nicht fluchtend oder verspannt montiert sein.
      Alle Schrauben lockern und nochmal probieren.
      Funktioniert das alles, kann man den Beschlag wieder festschrauben.

      Bitte niemals einen Akkuschrauber verwenden, immer mit dem Schraubendreher von Hand anziehen.

      Viel Erfolg!

      Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende.
      Ihre Sicherheitsspezialisten

  • Aydin sagt:

    !!!! HILFE !!!!

    Hallo,

    1. ´Super Webseite, bin echt froh, dass ich die Webseite gefunden habe.
    so nun das Thema:

    mein Vater wollte gestern beim Eingang den Zylinder austauschen (bzw. ausbauen, Messen und ein neues Kaufen), er hat aber nicht damit gerechnet, dass da ein spezieller Zylinder eingebaut sein könnte.
    ich habe jetzt ein bisschen googled, ich glaub wir haben einen Doppelzylinder mit Zahnrad, sowie oben beschrieben : D = Zahnradmitnehmer, Ritzel mit 10 Zähnen (auch andere Versionen ab Lager lieferbar)

    sogar mit Bild.

    Ich weis zwar nicht wie viele Zahnräder der Schloss hat, schaut aber ziemlich ähnlich aus.
    Natürlich hat er beim ausbauen nicht aufgepasst und hat die Stellung verschoben (ist auch oben beschrieben).

    So nun haben wir den Zylinder eingebaut, aber die Türe lässt sich nicht mehr zusperren.
    Kann mir vielleicht jemand helfen, wie ich die richtige Position wieder finde ?????

    Danke und Liebe Grüße
    Aydin

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Danke für das Lob, das freut und natürlich!

      Der neue Zylinder muss auf jeden Fall die gleiche Anzahl Zähne haben, wie der alte Schließzylinder.
      Beim Einbau ist darauf zu achten, das das Zahnrad vom Schloß in der richtigen Stellung steht. Daher ist es am einfachsten, wenn das Schloß in eine der beiden Endpositionen gebracht wird. Entweder ganz bis zum Ende abgeschlossen oder ganz aufgeschlossen. Das Zahnrad im Schloß kann man mit einem kleinen Schraubendreher durch die Einbauöffnung des Zylinders bei offener Türe Stück für Stück zum Endpunkt hindrehen.

      Beim Einbau muss man genau darauf achten, wie das Zahnrad des Zylinders bei abgezogenem Schlüssel steht, ist das um nur einen Zahn versetzt, lässt sich der Schlüssel in einer Position nicht mehr herausziehen.

      Also, auf gutes Gelingen!

      Bei Fragen vielleicht im Ladengeschäft anrufen, wir führen auch Zylinder mit Zahnrad in allen Ausführungen.

      Ihr Sicherheitsteam

  • Markus sagt:

    Hallo,

    vielen Dank für die tolle, ausführliche Anleitung. Ich bin jetzt aber etwas verunsichert. Ich habe eine Grundmann MVS 800 Schließanlage mit Winkhaus Zylinder. Ich habe bzgl. der MVS 800 folgende Informationen gefunden:

    „Hier ist große Vorsicht geboten!
    Nachdem die Stulpschraube gelockert, oder herausgedreht wurde, darf die Stellung des Zahnrades nicht mehr verändert werden!.
    Es darf sich also kein Schlüssel im Zylinder befinden. Wird der Zylinder mit Zahnrad (in der Regel Multilock) ohne Stulpschraube verdreht, wird auch der Zahnmechanismus im Innern der Mehrfachverriegelung in eine undefinierte Stellung gebracht. Die Folge ist, die Tür läßt sich nicht mehr verschließen oder öffnen. Ein Zurücksetzen ist nur mit erheblichen Aufwand möglich.
    Wenn die Aussparung für ein Zahnrad sichtbar ist, darf kein Schlüssel verwendet werden.
    Der Zylinder ist ohne, dass ein Schlüssel steckt, nach Entferung der Stulpschraube aus dem Einsteckschloß zu ziehen!“

    Jetzt schreiben Sie jedoch: „Bei geöffneter Tür einmal abschließen und dann mit einem Schlüssel abziehen.“

    Ich bin mir jetzt nicht sicher welcher Anleitung ich folgen soll ohne etwas kaputt zu machen. Können Sie mir helfen?

    Vielen Dank

    • Bernie sagt:

      Hallo Markus!

      Multilock ist schon eine sehr spezielle Sache, die hier nicht besonders verbreitet ist. Mit diesem Exoten habe ich, ehrlich gesagt, jetzt nicht gerechnet.

      Nach der Demontage des Zylinders (ohne Schlüssel) sollte der neue Zylinder auch so wieder eingesetzt werden.
      In diesem Fall also bitte an die Montagehinweise von Multilock halten!

      Falls sich das Zahnrad trotzdem mal um einen Zahn verstellt hat, kann man das mit einem kleinen Schraubendreher wieder hindrehen, das ist eigentlich kein Problem.

      Sollte der Schlüssel an einer der beiden Endpositionen nicht abgezogen werden können, dann bitte den Zylinder noch einmal ausbauen, das Zahnrad im Schloß um einen Zahn weiter drehen, Zylinder wieder montieren und ausprobieren.
      Funktioniert das nicht, dann noch einmal in die Gegenrichtung drehen und ausprobieren.
      Es kommt durchaus vor, das sich das Zahnrad beim Ausbau etwas verdreht hat
      Grundsätzlich kann sich am Getriebe nichts verstellen, denn alle Zahnräder sind ja fest im Eingriff miteinander verbunden. Ist das Zahnrad des Zylinders an der falschen Position, dann geht eben der Schlüssel nicht abzuziehen -das ist alles.

      Man kann an der Endstellung „abgeschlossen“ erkennen, ob sich der Schlüssel auch in der korrekten Abzugsposition befindet.
      Entweder fehlt noch ein kleines bischen oder man muss wieder ein Stück zurückschliessen, um den Schlüssel abziehen zu können.
      Bitte alles mit etwas Gefühl und dabei keine Gewalt anwenden.

      Multilock ist in Deutschland recht selten.
      Diese Schlösser wurden ursprünglich in Israel produziert, hier war das Stammwerk von Multilock beheimatet.
      Es gab in den späten 70er Jahrn einen deutschen Vertrieb, über die Firma Schanz. Aber die Schlösser verschwanden dann irgendwann wieder vom deutschen Markt und man musste sie für Austauschzwecke bei dem Vertrieb aus Östereich importieren.

      Seit geraumer Zeit gehört Multilock zur Assa-Abloy Gruppe (Ikon, Keso, Assa, Eff-Eff, uvm.) und über diese werden die Schlösser jetzt auch wieder hier vertrieben.
      Die Schlösser von Multilock sind recht hochwertig verarbeitet, bieten eine hohe Sicherheit und haben eine lange Lebensdauer, lediglich die Zahnradtechnik ist ein kleines Manko, da nicht alle Zylinderhersteller diese Ausführung im Programm haben.

      Wünsche Ihnen noch viel Erfolg!

      Bei Montageproblemen können Sie uns selbstverständlich auch gerne anrufen.

      Grüße
      Ihre Sicherheitsspezialisten

  • Sybille sagt:

    Hallo Sicherheitsteam,

    es gibt ja schon super viele technische Hinweise hier. Ich hoffe, dass mein Anliegen zu der Seite passt, auch wenn ich mich leider wenig mit Schlössern auskenne…

    Wir haben an unserer Haustür außen ein Schloss und eine Stange zum Aufziehen der Tür. Innen haben wir die andere Seite zum Schloss und eine Türklinke. Wenn von innen ein Schlüssel steckt, kann man von außen keinen Schlüssel mehr ins Schloss stecken. Beim Abschließen verschließt die Tür an drei Stellen.

    Ich würde gerne innen eine Lösung ohne Schlüssel haben und hatte an einen drehbaren Türknauf gedacht. Der Grund: Zum einen würde ich gerne die abgeschlossene Tür ohne Schlüssel aufmachen können (geht schneller). Zum anderen sollten wir die Tür eigentlich immer abschließen (Versicherungs-/Einbruchschutz) und ohne Schlüssel macht man es schneller, denke ich. Aber man muss natürlich von außen noch einen Schlüssel einstecken können, wenn man von innen abgeschlossen hat.

    Kann ich also das Schloss mit einem Türknauf ersetzen? Und falls ja, können Sie mir eine bestimmte Art empfehlen bzw. mir sagen, worauf ich beim Kauf achten muss?

    Vielen Dank!
    Viele Grüße,
    Sybille

    • Bernie sagt:

      Hallo Sybille!

      Selbstverständlich passt Ihre Frage hier hinein, vielen Dank dafür!

      Ihr Wunsch ist technisch gesehen eigentlich kein Problem. Was Sie dabei alles noch beachten sollten, schildere ich Ihnen nachfolgend:

      Die Entscheidung zu Gunsten eines Knaufzylinders macht wirklich Sinn.
      Es ist nicht nur viel praktischer, wenn man mit einem Dreh die Türe von innen abschließen kann, nein, der Drehknauf bietet auch noch weitere Vorteile.
      Der Schlüssel steckt von innen und Sie kommen nicht mehr hinein -diese Situation wird Ihnen nie wieder passieren.
      Es besteht höchste Lebensgefahr, z. B. durch ein Feuer und Sie müssen das Haus schnellstmöglich verlassen?
      Ohne erst im Rauch einen Schlüssel suchen zu müssen, können Sie jederzeit sofort die Haustüre von innen öffnen.
      Ein Knaufzylinder ist also eine sehr empfehlenswerte Investition.

      Was Sie für die Umrüstung benötigen, ist ein sogenannter Drehknaufzylinder.
      Dieser spezielle Schließzylinder lässt sich auf der Außenseite ganz normal mit einem Schlüssel öffnen und hat auf der Innenseite, anstelle des Schlüsselkanals, einen fest montierten Drehknauf.

      Beim Aufmass des Zylinders ist darauf zu achten, welche Seite innen und welche Seite außen ist, bitte notieren Sie sich das. Falls Sie den alten Zylinder mitnehmen, markieren Sie die Innenseite, damit später der Drehknauf auch auf der Innenseite ist.
      Tipps zum Ausmessen finden Sie hier:
      Wie messe ich einen Schließzylinder?
      Bei modularen Systemen (z. B. KABA) kann der Fachhändler das noch nachträglich ändern, falls der Zylinder versehentlich falsch bestellt wurde, bei anderen geht das meistens nicht mehr.

      Grundsätzlich sollte der Zylinder an der Haustüre entsprechend sicher sein.
      Wir empfehlen Ihnen unbedingt einen Zylinder, der nach DIN/EN 1303 geprüft und zugelassen ist, zu verwenden.
      Alle Infos darüber und was Sie dabei berücksichtigen sollten, finden Sie hier in diesem Artikel: Welcher Zylinder passt zu mir?

      Wichtig!
      Beachten Sie bitte auch, das bei Türelementen mit einer einfachen Glasfüllung immer die Gefahr besteht, das die Scheibe eingeschlagen werden könnte, man hindurchgreift und sich dann die Tür am Drehknauf von außen aufschließen läßt.
      Bei einer entsprechenden Sicherheitsverglasung besteht diese Problematik natürlich nicht, eine normale Isolierverglasung bietet da keinen Schutz.
      Glasscheiben mit einer glatten Fläche, also ohne Struktur, könnte man aber auch nachträglich recht preiswert mit einer Sicherheitsfolie nachrüsten.

      Viel Erfolg beim Zylinderwechsel.
      Bei Fragen können Sie uns gerne ansprechen oder Sie besuchen uns einfach im Ladengeschäft. Schließzylinder mit Drehknauf sind in allen gängigen Größen bis 100mm Gesamtlänge idR. sofort ab Lager lieferbar.

      Ihr Sicherheitsteam

      • Sybille sagt:

        Vielen, vielen Dank für die schnelle und sehr ausführliche Antwort!!

        Ich habe auch gleich nach Drehknaufzylindern geschaut und würde mit Sicherheit auch einen finden, der uns gefällt.

        Aber ich habe ein Problem – glaube ich: Wir wohnen in einer Reihenhaussiedlung und unsere Schlüssel passen auch zur Gemeinschafts-Tiefgarage.

        Habe ich es richtig gesehen, dass ich mit dem Drehknauf auch den Zylinder und damit die Schlüssel austauschen müsste?

        Vielen Dank für Ihre Rückmeldung – es ist sehr hilfreich!

        Schönes Wochenende,
        Sybille

        • Bernie sagt:

          Hallo Sybille!

          Es gibt eigentlich für jede Schließanlage auch einen passenden Drehknaufzylinder, fast ausnahmslos jeder Hersteller bietet diese an.
          Für das Aufmass empfehlen wir Ihnen den vorhandenen Zylinder zu demontieren und nach der Maßermittlung wieder einzubauen, das ist exakter.
          Bei asymetrischen Zylindermaßen bitte die Angabe innen / außen nicht vergessen!
          Sie können dann einen passenden Drehknaufzylinder zu Ihrer Schließanlage, gegen Vorlage der Sicherungskarte, nachbestellen.-
          Die bereits vorhandenen Schlüssel können dann auch weiterhin verwendet werden, wenn Sie Ihre persönliche Schlüsselnummer bei der Bestellung berücksichtigen.

          Grüße und einen schönen Sonntag wünscht Ihnen
          das Sicherheitsteam

  • Michael Heins sagt:

    Sensationelle Erklärung !
    Dank dieser war sogar meine Sicherheitsfirma in der Lage die genauen Schlossdaten zu ermitteln (Tür mit Mehrpunktriegel hier mit oder ohne Getriebeschloss) und die passenden elektronischen neuen Türzylinder zu ordern.
    Toller Service !!

    • Bernie sagt:

      Hallo Herr Heins!

      Das freut uns natürlich, das wir Ihnen weiterhelfen konnten. Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und viel Freude mit den neuen Zylindern!

      Ihre Sicherheitsspezialisten

  • Günther Cordes sagt:

    Hallo Sicherheitsteam,
    woran erkenne ich, wenn der Schliesszylinder symetrisch ist, was die Aussenseite ist?

    Mit freundlichen Grüßen

    • Bernie sagt:

      Hallo Herr Cordes!

      Bei den meisten Schließzylindern spielt es keine Rolle, welche Seite sich innen oder außen befindet, denn in der Regel sind auch technisch beide Seiten identisch.

      Es gibt jedoch einige Ausnahmen.

      Beispielsweise bei Kaba:
      Nicht alle Zylinder waren beidseitig schließbar, wenn innen ein Schlüssel steckt. Die sogenannte Prioritätsfunktion läßt ein Öffnen nur von einer Seite zu, wenn auf der Gegenseite der Schlüssel steckt. Das kann man aber vor dem Einbau ausprobieren, dreht der Schlüssel leer, dann gehört diese Seite nach innen. Wenn von außen der Schlüssel steckt, muss man innen nicht aufschließen, denn man könnte ja auch einfach die Klinke herunterdrücken.

      Es gibt auch Zylinder mit Ziehschutzelementen (KESO, KABA, DOM, die natürlich auf die Außenseite gehören.
      Aber das ist alles einfach erkennbar und kommt sehr selten vor.

      Falls der Zylinder gebraucht ist, nehmen Sie die weniger benutzte Seite nach außen, da man hier wesentlich häufiger schließt.

      Nette Grüße vom Sicherheitsteam

  • Denzel sagt:

    Hallo, wo könnte man ein Zylinder wie auf den letzten Bild erwerben? Würde sich perfekt fuer eine Terrassentür anbieten (zum versperren vom Getriebe bei kleiner Profiltiefe)

    Gruss Alex

    • Bernie sagt:

      Hallo Herr Denzel!

      Welches Bild meinen Sie genau, hinter dem Link sind ja viele Abbildungen.
      Die meisten zeigen ja einen normalen Profil-Doppelzylinder.
      Dieser lässt sich natürlich nur dann in eine Terrassentür einbauen, wenn diese auch für einen Schließzylinder entsprechend vorgerichtet ist.

      An Terrassentüren können mehrere große Probleme auftreten.

      1. Eine Terrassentür ist konstruktiv eigentlich keine Tür, sondern ein hohes Fenster. Der Rahmen ist möglichst schmal gehalten, um große Glasflächen zu ermöglichen.
      Die Montage eines üblichen Schutzbeschlages oder von Sicherheitsrosetten für Holztüren ist so nicht möglich, da man diese nicht durch den Schloßmechanismus verschrauben kann. Sie wären auch zu breit und der Platz dafür reicht am Türfalz nicht aus.
      Dadurch besteht eine Angriffsmöglichkeit an den Zylinder, der dann mindestens einen Ziehschutz haben sollte.
      Das funktioniert allerdings nur in den seltensten Fällen mit von innen durchschraubbaren Beschlägen.

      Einige Hersteller bieten da spezielle Beschläge an, die aber m. E. nicht ausreichend sind.
      Fenster sind eigentlich nicht dafür konstruiert, das man sie von außen öffnen kann.

      2. Die meisten Verschlüsse mit normalen Schließzylindern für Terrassentüren, werden innen über eine normale Fensterolive betätigt, welche die Rollzapfen, im besten Falle die Pilzkopfverriegelungen, bewegt.
      Das ist kein stabiles Einsteckschloß mit Falle und Riegel, wie man es üblicherweise in Rahmentüren verbaut.
      Eine Umrüstung auf ein Schloß ist schon wegen der geringen Bautiefe nicht möglich, man könnte dann auch die Kippstellung nicht mehr betätigen.

      So wird durch den Schließzylinder beim Abschließen meist, mittels einem kleinen dünnen Blechstreifen, nur die innere Fensterolive arretiert, so das man diese nicht mehr drehen kann.
      Das hält allerdings keinem echten Einbruchversuch stand.

      3. Falls das Element dafür vorbereitet ist und Sie einen Zylinder montieren möchten, dann bedenken Sie bitte dabei, das diese Zylinder meist asymetrisch sind und relativ lang sein müssen. Das muss man sehr sorgfältig ausmessen, von Mitte der Befestigunsschraube jeweils nach innen und außen und die Zugabe für die Beschläge nicht vergessen.

      Wenn Sie ihre Terrassentür also unbedingt von außen öffnen möchten, so hilft nur ein neues Türelement, alles andere sind Kompromisse, die keinen Schutz bieten. Alternativ könnte eine Sicherheits-Gittertür, ein Rollgitter oder eventuell auch ein Scherengitter zur Verwendung kommen.

      Soll die Türe nur von innen begehbar bleiben und zusätzlich abgesichert werden, kann man dies mit den üblichen senkrechten Stangenverschlüssen (ABUS, IKON, Schweissthal) tun oder waagerechte Vorlegestangen (ADE, Brundert, Abus) einsetzen.

      Freundliche Grüße von Ihren Sicherheitsprofis

  • Olaf sagt:

    Hallo Leute ich habe folgendes Problem und würde mich freuen wenn mir jemand weiterhelfen könnte ich möchte bei einem alten abus pr2000 panzerriegel schloss den Zylinder wechseln doch weiß nicht wie der da raus soll

    • Bernie sagt:

      Hallo Olaf!

      Das könnte ein bisschen komplizierter werden, denn in den alten ABUS PR-2000 passen keine handelsüblichen Schließzylinder.

      Der Zylinder für den PR-2000 muss mit einem 4-fach Mitnehmer ausgestattet sein, so wie weiter oben im Artikel unter „Mitnehmer „B“ abgebildet.

      Außerdem muss ein Zylinder für Panzerriegel meistens einseitig verlängert sein, denn er muss ja durch das gesamte Türblatt hindurch reichen.
      Das Innenmaß beträgt immer 30 mm, das Außenmaß bei Standardtüren mit 40 mm Türblatt jedoch schon 60 mm, bei dickeren Türen ist er natürlich entsprechend länger und entsprechend teurer.

      Der Einbau ist etwas kniffelig und kann bei leicht geöffneter Tür erfolgen.

      1. Zuerst muss der Kunststoffdeckel auf der Innenseite abgenommen werden, dieser ist aber nur einfach aufgeclipst.

      2. Danach wird der Schlüssel von außen eingeführt und um 45° gedreht, soweit, bis links oder rechts neben dem Zylinder eine Schraube sichtbar wird.

      Anmerkung: Versucht man die Demontage mit innen steckendem Schlüssel, so kann das Element später nicht nach außen herausgezogen werden, da der Schlüssel eingesteckt nicht durch die Zylinderöffnung passt.

      3. Diese Schraube muss komplett herausgedreht und entfernt werden, da sonst der Riegel blockiert wird.

      4. Dann weiter schließen, bis auch die zweite, gegenüberliegende Schraube, sichtbar wird.

      5. Diese Schraube ebenso komplett herausdrehen und entfernen.

      6. Den Schlüssel so weit drehen, das die 4-fach Schließnase in der „+“ -Stellung steht, nicht in der „X“-Stellung.

      7. Nun kann der komplette Block mitsamt Zylinder nach außen herausgezogen werden. Dabei muss man etwas am Zylinder hin und her wackeln.

      8. Seitlich befindet sich die Befestigungsschraube des Zylinders. Diese bitte herausschrauben. Dann ist der Zylinder abnehmbar.

      9. Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

      Folgendes Problem kann auftreten:
      Es besteht immer die Gefahr, das sich einer der beiden Riegel um einen „Zacken“ verschiebt.
      Besonders schnell passiert das, wenn der Riegel noch an der Tür montiert bleibt.

      Man kann dann anschließend den Schlüssel in einer der beiden Endpositionen nicht mehr abziehen.

      Da hilft dann nur, alles wieder komplett zu demontieren, beide Riegel in die Endposition zu bringen, etwas zurückzuschieben und den Block erneut einsetzen.

      Das kann ein sehr fummeliges Geduldsspiel werden, besonders wenn man die Technik nicht kennt.

      Etwas leichter geht es, wenn der Riegel zuvor komplett demontiert wird. Das dauert zwar erst einmal etwas länger, aber man kann wesentlich besser arbeiten.

      Zur Demontage müssen die beiden Kunststoffdeckel links und rechts an den Riegelenden abgeschraubt werden.

      Die beiden kleinen Kreuzschlitz-Schrauben befinden sich dort, wo der Riegel aus dem Gehäuse schließt, oberhalb und Unterhalb des Riegels.

      Danach kann man den Kunststoffdeckel nach außen schieben und die beiden Befestigungsschrauben werden sichtbar.
      Der Kunststoffdeckel läßt sich nicht ganz abnehmen, sondern nur schieben!

      Nach dem Herausdrehen der Befestigungsschrauben, kann der komplette Riegel abgenommen werden.

      Den Riegel so auf dem Tisch auflegen, das man auf der Außenseite den Schlüssel einstecken kann (je zwei dicke Bücher unterlegen oder ähnliches).

      Dann wie unter Punkt 1. verfahren.

      Bevor Sie loslegen, stellen Sie sicher, das ein entsprechender Zylinder vorhanden ist.

      Er MUSS diese 4-fach Schließnase haben, sonst funktioniert das nicht.

      Diese Zylinder werden nur von wenigen Herstellern angeboten. Das ist sehr speziell und kein Baumarktartikel, das werden Sie auch nur im Fachgeschäft bekommen.

      Bei KABA Zylindern kann man die Mitnehmer sehr einfach wechseln, da diese modular aufgebaut sind.
      Wir hätten solche Zylinder auch vorrätig.

      Ich hoffe, das Sie mit diesen Infos weiterkommen, ansonsten scheuen Sie sich nicht, uns anzurufen.

      Mit freundlichen Grüßen

      Ihr Sicherheitsteam

  • Mario sagt:

    Hallo
    Habe von Abus ein türschloss gewechselt.
    Schlüssel lässt sich nur in waagerechter Stellung abziehen und rein
    Stecken.
    Ist das in Ordnung so ?

    • Bernie sagt:

      Hallo Mario!

      Die Abzugsstellung des Schlüssels ist systembedingt.
      Schließzylinder mit „gezackten“ Schlüsseln werden meisten senkrecht in den Schlüsselkanal eingeführt und auch wieder abgezogen, es gibt ja immer nur diese eine Stellung, in der das möglich ist.

      Bei Profilzylindern sind die „Zacken“ immer unten, bei alten Rundzylindern oben, wenn der Zylinder normal im Einsteckschloß montiert wurde. Bei Panzerriegelschlössern sind die Zylinder manchmal auch waagerecht im Schloß verbaut.

      Bei einfachen Wendeschlüsselsystemen greifen die Zuhaltungsstifte von unten in Muldenbohrungen ein. Bei diesen Schließzylindern liegt der Schlüsselkanal waagerecht.
      Im Prinzip sind diese einfachen Zylinder weitgehend baugleich, nur der Rotor ist unterschiedlich.

      Bei hochwertigen Sicherheitszylindern mit Bohrmuldenschlüsssel sind wesentlich mehr Zuhaltungen verbaut (ca. 10 Stifte aufwärts), hier gibt es sowohl Zylinder mit waagerecht liegendem Schlüsselkanal (DOM ix), als auch mit senkrechtem Schlüsselkanal (KABA, KESO, usw.).

      Also, ändern kann man daran nichts, außer einen anderen Schließzylinder einzusetzen.

      Viele Grüße
      Ihr Sicherheitsteam

  • Mario sagt:

    Dankeschön
    Ist sehr aufschlussreich.

  • Max Weinberg sagt:

    Wir haben Schliesszylinder von BKS Janus mit Wendeschlüsseln. Einer der Schlüssel lässt sich nur noch in einer Position in den Schliesskanal einführen. Alle anderen Schlüssel funktioneren in beiden Positionen. Ist der Schlüssel defekt oder ist das ein erstes Zeichen für Verschleiss am Schliesszylinder?

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Das liegt eindeutig am Schlüssel.
      Schlüssel unterliegen einem gewissen Verschleiß, das ist völlig normal.
      Besonders bei hochwertigen Schließzylindern und Schließanlagen ist der Verschleiß noch etwas größer, da diese meistens aus Neusilber, statt aus Stahl, gefertigt sind.

      Hier vorab eine kurze Materialkunde zum besseren Verständnis:
      Neusilber ist eine Legierung, welche zum überwiegenden Teil aus ca. 45–65 % Kupfer, 10–25 % Nickel, 15–40 % Zink besteht, genug Härte aufweist, gute Gleiteigenschaften besitzt, korrosionsbeständig ist und sich sehr präzise bearbeiten lässt.
      Das ideale Material also für einen passgenauen Schlüssel.
      Besonders bei stark frequentierten Türen, beispielsweise in Mehrfamilienhäusern, zeichnet es sich dadurch aus, das der Schließzylinder nicht vorschnell verschlissen wird, sondern sich die Abnutzung dann auf viele Schlüssel verteilt.

      Leider ist das Material auch etwas empfindlich.
      Man sollte daher grundsätzlich darauf achten, das der Schlüssel nicht herunterfällt, denn die Spitze könnte beschädigt werden. Ist diese „Anlaufschräge“ beschädigt, dann läßt sich der Schlüssel, so wie in Ihrem Falle, nicht mehr problemlos in den Schlüsselkanal einführen. Dieser defekte Schlüssel sollte dann möglichst nicht mehr benutzt werden, damit der Schließzylinder nicht beschädigt wird.

      Wichtig!
      Bitte schmieren Sie Ihre Schließzylinder regelmäßig mit dem entsprechenden Schmiermittel, welches vom Hersteller empfohlen wird.
      Verwenden Sie KEIN Öl oder Graphitpuder!
      Beachten Sie dazu bitte unsere Pflegehinweise für Schließzylinder

      Grüße

      Ihr Sicherheitsteam

  • Frank sagt:

    Hallo
    Tolle Seite mit wertvollen Informationen! Ich habe folgenden Fall: Ich habe an der Türe ein Schloss mit Mehrfachverriegelung (3-Punkt, oben und unten). Ich möchte den jetzigen Schliesszylinder durch einen neuen mit Gefahrenfunktion austauschen. Nun ist da aber diese Mehrfachverriegelung, welche ich weghaben oder „deaktivieren“ möchte. Ist das gleichzeitig mit dem Zylindertausch möglich oder muss die gesamte Mechanik ausgetauscht werden?
    Vielen Dank

    • Bernie sagt:

      Hallo Frank!

      Das sind eigentlich zwei Paar Schuhe, der Zylinder und die Mehrfachverriegelung sollte man daher getrennt betrachten.

      Das Schloss würde ich auf jeden Fall weiterhin eingebaut lassen, denn die beiden zusätzlichen Verriegelungspunkte bringen auch deutlich höheren Widerstand gegen Angriffe unter Gewalteinwirkung, also Aufhebeln, Eintreten, usw. und es macht sicher keinen großen Sinn, diese zu demontieren.
      Einen Drehknaufzylinder kann man ja fast immer auch in einer Mehrfachverriegelung problemlos einbauen und könnte dann jederzeit, beispielsweise im Notfall, ohne Schlüssel das Haus verlassen.

      Allerdings sollte dann eine eventuell vorhandene Verglasung noch gegen das einfache Durchschlagen gesichert werden, beispielsweise mit einer entsprechenden Sicherheitsfolie. Dadurch man von außen nicht einfach die Scheibe einschlagen, hindurchgreifen, Knauf drehen und die abgeschlossene Türe öffnen.

      Ich hoffe, das reicht Ihnen als erste Info aus.

      Grüße von Ihrem Sicherheitsteam

  • Roman sagt:

    Hallo Sicherheitsteam,
    ich stehe vor einem kleinen Problem. Und zwar ist ein Querriegelschloss von ABUS, der ABUS PR 2000 in meiner Wohnungstür verbaut und da es keinen Schlüssel dafür gibt (Vormieter hat ihn verloren), muss man den Zylinder wechseln. Nun finde ich nirgends einen Profilzylinder mit 4-fach Mitnehmer zu kaufen. Was kann man in diesem Fall tun? Die Schließkästen sind fest im Mauerwerk verbaut, weswegen es sehr schade wäre, wenn es keine Möglichkeit mehr gäbe, dieses Schloss weiter zu verwenden.

    • Bernie sagt:

      Hallo!
      Das ist alles kein Problem, wir können Ihnen diese Zylinder mit 4-fach Mitnehmer teilweise sofort ab Lager liefern.
      Auch in verschiedenen Qualitäten und Längen, beispielsweise von KABA und auch gleichschließend mit dem Hauptzylinder in der Wohnungstür.
      Melden Sie sich bitte einfach telefonisch nach Feiertagen in unseren Fachgeschäft in Usingen oder Bad Segeberg.
      Wir sind dort auch zwischen den Jahren erreichbar.
      So können wir Ihnen am besten erklären, wie man den Zylinder messen muss und was bei der Montage / Demontage zu beachten ist.
      Die Preise können wir Ihnen nennen, wenn die Länge ermittelt wurde und ist abhängig von der Qualität und Sicherheitsstufe.
      Ohne einen Schlüssel lässt sich der Zylinder nicht aus dem Riegelgehäuse des PR-2000 demontieren.
      Auch ist der Einbau dann etwas kniffelig, weil sich die Zahnstangen gerne verschieben und dann später der Schlüssel in einer der beiden Endpositionen nicht mehr abgezogen werden kann.
      Schöne Feiertage!

      Ihr Sicherheitsteam

      • Roman sagt:

        Hallo Sicherheitsteam!
        Leider stellt sich die Demontage des Zylinders ohne Schlüssel als großes Problem dar. Der Schlüsseldienst vor Ort hat eine Preisspanne von 80-100€ genannt um den Zylinder zu ersetzen, was mir jedoch zu kostspielig ist, da es den kompletten gebrauchten Panzerriegel für diesen Preis gibt.
        Wahrscheinlich wird das Schloss nun unbenutzt bleiben.

        • Bernie sagt:

          Hallo!
          Natürlich kann man den Panzerriegel unbenutzt lassen, es wäre aber nicht besonders klug. Der Sicherheitsgewinn mit diesem Zusatzschloss ist enorm und daher würde sich das in jedem Falle lohnen.
          Wenn sie den Riegel von der Türe selbst demontieren und zu einem Schlüsselfachgeschäft mitnehmen, wird der Ausbau des Zylinders sicher noch günstiger sein, da An- und Abfahrtszeiten wegfallen.
          Ein Einbruchschaden wird immer von der Kostenseite ein Vielfaches höher ausfallen, als die Aktivierung des Panzerriegels.

          Freundliche Grüße von Ihren Sicherheitsprofis

  • Elena sagt:

    Einen wunderschönen guten Morgen zusammen und Sicherheitsteam insbesondere!

    Was für ein schöner Forum! Danke! Hier werde ich auch meine, für Sie bestimmt einfache, für mich als Laie aber ganz wichtige Frage posten.

    Neubau Mehrfamilienhaus, übliche EVVA DPI Schließanlage wo man mit einem Schlüssel alles öffnet: Haustür, Müll- und Fahrradraum, Keller und die Wohnungstür.

    Nun werde ich die Wohnung vorübergehend vermieten. Wenn ich in einem Jahr wieder einziehe, werde ich wieder viele Wertsachen drin aufbewahren. Mieter wissen das, und ich bin übervorsichtig aka paranoid,- habe kein Vertrauen zu den Mietern, denke sie können sich in der Zeit heimlich Kopien anfertigen lassen und mich dann wo ich schon wieder eingezogen bin, irgendwann überraschen. Also, ich hätte am liebsten den Zylinder in meiner Wohnungstür ausgetauscht bevor ich wieder einziehe, sodass ich komplett neue Wohnungsschlüssel habe, selbst wenn sie mit den alten ins Haus unten reinkommen, aber spätestens an der Wohnungstür nicht weiter kommen. Auch Kellerzylinder würde ich austauschen.

    Nun, ich habe null Ahnung, gerade gegoogelt dass es für jede Schließanlage einen Schließplan existieren soll, damit man passende Zylinder nachbestellen kann, verstehe ich das richtig?

    Also ist es problemlos möglich, neuen Schloss/ Zylinder für meine Wohnungstür und Keller zu bestellen, sodass ich neue Schlüssel bekomme, die dann weiterhin zum Müll- und Fahrradraum und zur Haustür passen?

    Falls Sie noch ungefähr Kosten einschätzen können, wäre ich zu hundert Prozent beraten.

    Ich bedanke mich recht herzlich und wünsche eine erfolgreiche Woche!

    Mit freundlichen Grüßen

    Elena

    • Bernie sagt:

      Hallo Elena!

      Normalerweise kann man eine Schließanlage um eine neue Schließung erweitern, so das der alte Schlüssel nicht mehr passt.
      Eventuell existiert in dieser Anlage auch ein Schlüssel mit der Schließung „Z“ für Zentral, also für die Haustür und Allgemeinbereiche, ohne jedoch die Wohnungstüren zu öffnen und Sie bauen dann vorübergehend einen einfachen Schließzylinder in die Wohnungstüre ein.
      Genaues können wir aber nur sagen, wenn uns der Schließplan vorliegt.
      Sollte es nur eine „Gleichschließung“ sein, wo alle Schlüssel eine identische Schließung haben, ist diese Unterteilung in verschiedene Bereiche nicht gegeben, das kann man auch nachträglich nicht ändern. Ein Schließplan würde dann auch nicht existieren, da es nur eine Schließung gibt.
      Sie erkennen das mit einem Blick auf den Schlüssel.
      Ist dort nur die Nummer einer Einzelschließung eingeprägt oder befinden sich darunter weitere Nummern darauf (Z, 1, 2, HS, usw.)?

      Den Schließplan, falls existent, sollte eigentlich der Eigentümer haben, also dort einmal nachfragen. Man kann auch eine zweite Ausfertigung beantragen, dafür müsste uns die Sicherungskarte vorliegen.
      Bei Fragen können Sie auch einfach mal im Ladengeschäft anrufen, dort hilft man gerne.

      Freundliche Grüße

      Ihre Schließanlagenprofis

  • GdcD sagt:

    Hallo BERNIE.
    Warum wird/ist die Schliess-Nase (-Bart) auf 30° voreingestellt?
    Bei manchen Zylindern laesst sich das aendern.
    Sollte man dies tun, z.B. auf 90°?
    Wenn NEIN, bitte nach Moeglichkeit argumentieren.
    Fuer Deine besonderen Bemuehungen bedanke ich mich vorab.
    Gruss,
    GdcD

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Die Stellung der Schließnase liegt in der Norm (DIN EN 1303 Schließzylinder für Schlösser) begründet.
      Bis in die 70er Jahre hinein stand der Mitnehmer bei den meisten Herstellern im 90° Winkel (alte DIN 18252).
      Dies wurde dann jedoch auf den, bis zum heutigen Tage gültigen, 30° Standard geändert.

      Kurz zur Begründung:

      1. Der 90° Mitnehmer (Schließnase/Schließbart) musste im eingebauten Zustand immer in Richtung zu der Bandseite zeigen.
      Wird der Zylinder versehentlich falsch montiert, steht der Wechsel, so bezeichnet man das Gestänge zur Betätigung der Schlossfalle oder „Schnapper“, unter Spannung und der Schüssel lässt dann sich kaum noch abziehen.
      Dies führt dann auch zu Beschädigungen des Schließzylinders.
      Bei einer 30° Stellung des Mitnehmers spielt das allerdings keine Rolle mehr, da ist dann genug Raum in beide Richtungen vorhanden.

      2. Bei asymmetrisch ausgeführten und verlängerten Schließzylindern kam es damals sehr häufig zu Problemen durch Fehlbestellung und Falschlieferung, weil die Position nicht immer klar definiert war.
      Viele Hersteller fertigen die Schließzylinder dann in einer umstellbaren Version, so das man den Zylinder vor Ort bei der Montage entsprechend ändern konnte.
      Dies zog aber auch höhere Produktionskosten nach sich und es kam gelegentlich vor, das sich die Verbindungen später gelöst haben und der Zylinder „durchdrehte“.

      3. Bei einer 90° Stellung des Mitnehmers lässt sich der Schließzylinder leichter gewaltsam durchschlagen oder gar durchschießen.
      Der Schlagwiderstand ist bei einer 30°-Stellung um ein Vielfaches höher, da der Mitnehmer nicht so leicht abbricht und sich dann am Deckel des Schlosses verkeilt.

      4. Mit Aufkommen von Riegelsystemen mit Zahnrädern, z. B. in Mehrfachverriegelungen und Panzerriegelschlössern, war bei den meisten Produkten eine Montage mit 90° Mitnehmer technisch nicht mehr möglich.
      Auch im Anti-Panikbereich musste oft eine klar definierte Stellung eingehalten werden, da der Riegel sonst im Notfall blockiert werden könnte.
      Somit wurde die spätere EN-Norm nach den aktuellen Anforderungen geändert.

      Ich hoffe das ich Ihnen weiterhelfen konnte.

      Grüße
      Ihre Sicherheitsprofis

      • GdcD sagt:

        Hallo BERNIE.
        JA, Du hast mir sehr geholfen.
        Besten Dank!!!
        Das war ausfuehrlich, praezise und fuer den Laien verstaendlich.
        Wuerde das nur Jeder so machen.
        Lob an Euch und Eure Seite!
        Nochmaligen Dank und weiterhin gute Geschaefte.
        GdcD

  • Oliver Lopez sagt:

    Hallo, ich habe einen Abus Panzerriegel 2500 und leider keine Schlüssel für den Zylinder, wie kann ich den Zylinder wechseln?

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Eine Demontage des Zylinders ist aufgrund der Schließbartstellung ohne den passenden so einfach Schlüssel nicht möglich.
      Es bleibt die Möglichkeit entweder den Zylinder mit Sperrwerkzeugen zu öffnen oder auszubohren. Das Ausziehen des Schließzylinders könnte das Getriebe im Riegel zerstören.
      Falls der Riegel demontiert ist, damit zum Fachmann fahren.

      Freundliche Grüße

      Ihre Sicherheitsspezialisten

  • Dirk Koebis sagt:

    Hallo, ich habe ein Frage… mir ist der Schlüssel von aussen abgebrochen. Ich bekomme ihn nicht raus. Jetzt wollte ich den Schliesszylinder ausbauen. Da sich der Ersatzschlüssel von innen nicht drehen lässt, habe ich keine Chance. Ich werde bohren müssen , oder ? Danke für euren Tipp….

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Ein Ausbohren des Schließzylinders ist für einen Fachmann meistens nicht erforderlich.

      Sie können selbst versuchen, den Rotor des Schließzylinders wieder in die Abzugsposition des Schlüssels zu drehen.
      Mit dem Einsatz eines Schraubendrehers funktioniert das oft recht gut, aber achten Sie darauf, das sie den Schlüsselkanal
      dabei nicht beschädigen.
      Ist die Position erreicht, können Sie auf der gegenüberliegenden Seite den Zweitschlüssel einstecken und mit leichten Druck den abgebrochenen Schlüssel herausdrücken.
      Das Fragment rutscht dann ca. 2mm aus dem Schlüsselkanal heraus, was ausreichen sollte, um den abgebrochenen Schlüssel mit einer Spitzzange zu greifen und herauszuziehen.

      Klappt das nicht, können Sie immer noch bohren.

      Viel Erfolg und Grüße

      Ihr Sicherheitsteam

  • Kai sagt:

    Hallo!

    Vielen Dank erstmal vorab für die tolle Anleitung und die vielen genaueren Beschreibungen. War so ziemlich genau das was ich im Netz gesucht hab, und hat mich vielfach weitergebracht.
    Auch die individuellen Antworten auf die ganzen Fragen von Nutzern finde ich super.

    Die Antwort auf meine Frage kann selbstverständlich gerne bis morgen warten.

    Es geht um Mehrfachverriegelung und Zylinderwechsel.
    In meinem Fall hat der verbaute Zylinder einen Standardmitnehmer, also ist das Hauptschloss bequemerweise nicht für Zahnradmitnehmer/Ritzel angelegt.

    Unter 3. steht, dass das Schloss (im geöffneten Zustand) ein mal abzuschließen ist, nachdem die Stulpschraube entfernt wurde. Gerade für Mehrfachverriegelungen zu empfehlen.

    (In anderen Anleitungen fehlt leider häufig der Hinweis mit dem Abschließen.)

    Nun habe ich dies genau versucht, aber der Zylinder ließ sich tatsächlich nicht entfernen, trotz um 30° geneigtem Schlüssel. Daher habe ich wieder aufgeschlossen und den Zylinder so mit 30° Neigung bewegen können, wenn auch nicht ideal leichtgängig.

    Kann dies nachteilig für die Mechanik im Hauptschloss der Mehrfachverriegelung sein, den Zylinder etwa so zu entfernen.
    Wenn ja, was ist die Folge genau?

    Es macht sich wohl schon auch etwas Verschleiß an der Verriegelung bemerkbar, denn diese harkt schon länger bisschen beim Öffnen/Schließen.

    Vielen Dank im Voraus.
    Gruß

  • brooks sagt:

    Guten Abend, tolle Seite hier,evtl könnt ihr mir helfen. Ich habe einen Zylinder getauscht Abus EC550 , wenn ich die Stulpenschraube festziehe klemmt der Zylinder total wenn die Schraube locker ist dreht sich der Zylinder leicht , die Stulpenschraube ist gleich lang wie die alte auch kann man den Zylinder durch zu festes anziehen per Hand schon zerstören ? Kann man die Stulpenschraube kürzen oder geht die in der Tür noch in ein Gewinde rein ? Habt ihr eine Idee dazu – danke im voraus

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Danke für das Lob, es freut uns!

      Eigentlich sind die Zylinder ja von den Abmessungen her genormt.
      Fehlerquellen für Ihr Problem kann eine zu lange Stulpschraube sein, die bei einer Metalltür rückseitig anstößt (die Schlösser selbst sind meist durchgebohrt).
      Abhilfe: Stulpschraube mit dem Original vergleichen und ggf. etwas kürzen (Sie können auch die alte Schraube verwenden).
      Wahrscheinlicher ist jedoch, das sich beim Anziehen alles etwas minimal verzieht und dadurch klemmt.
      Häufig sind auch der Innen- und Außenbeschlag nicht sauber montiert sodas die Zylinderöffnung nicht fluchtet.
      Abhilfe: Alle Schrauben des Türbeschlages lösen (lockern reicht), ebenso die Befestigungsschrauben vom Einsteckschloß etwas lösen.
      Danach Zylinder einsetzen und Stulpschraube nur ganz leicht anziehen. Danach die Schließfunktion testen und die Schraube nach und nach etwas fester anziehen.
      Bitte beachten Sie folgendes:
      Grundsätzlich werden Stulpschrauben nur handfest angezogen, wir empfehlen ein Drehmoment von ca. 1,2 Nm, sollte jedoch 1,5 Nm nicht übersteigen.
      Das ist handfest!
      Bitte keinen Akkuschrauber verwenden! weitere Infos finden Sie hier
      Wenn dann alles gut läuft, können Sie zuerst die Schrauben vom Schloß und danach von den Beschlägen wieder anziehen.
      Das sollte dann funktionieren.
      Es kam schon vor, das die Befestigungsbohrungen der Beschläge so schief waren, das nachgearbeitet werden musste, ist aber recht selten.
      Manche Zylinder sind minimal länger und es kann vorkommen, das der Rotor bei dem äußeren Beschlag mit Ziehschutz anstößt und klemmt.
      Wichtig: Zylinder sind Präzisionsbauteile, daher bitte keine Gewalt anwenden und alle Arbeiten mit Sorgfalt und Gefühl durchführen.

      Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen!

      Mit freundlichen Grüßen

      Ihr Sicherheitsteam

  • Ärger Lich sagt:

    Hallo,

    habe eine Frage: nämlich wurde heute das Hauptschloss für die Mehrfachverriegelung an unserer Tür von einem Schlosser ausgewechselt. Es handelt sich um ein Ersatzteil von einem gängigen Hersteller.
    Der Schließzylinder wurde ebenfalls neu eingebaut, und ist neu.

    In dem YouTube-Link ist zu sehen, dass es seltsamerweise im Jetztzustand leider beim Drehen des Schlüssels etwas hakt, knackt, und sich Widerstand bemerkbar macht.

    https://youtu.be/6wNla7X2ulU

    Ist das in diesem Ausmaß für ein neues Hauptschloss überhaupt normal?

    Freundliche Grüße und Danke im Voraus

    • Bernie sagt:

      Hallo!

      Nein, normal ist das nicht, das sollte der Schlosser nochmals prüfen.

      Ursachen dafür gibt es mehrere, wenn sie das bei offener Tür ausprobiert haben:
      – Stulpschraube zu fest angezogen
      – Schrauben von Schloß und Beschlag zu fest angezogen
      – Zylinder nicht exakt fluchtend montiert
      – Beschläge verkantet
      – Im Schloß befindet sich ein kleiner Grat (erledigt sich meist von selbst)
      – in der Mechanik ist ein kleiner Metallspan (könnte das Schloß blockieren)

      Wenn es bei geöffneter Tür gut schließt, nur bei geschlossener nicht, klemmt
      irgendwo der Riegel (oder Rollzapfen usw.) am Schließblech im Rahmen.

      Das Problem wird sich nicht von selbst beheben. Zwar schließt sich das
      manchmal noch etwas ein, das ist aber nicht garantiert und könnte also auch
      schlechter werden.
      Die innenliegenden Getriebeteile bei Mehrfachverriegelungen bestehen überwiegend
      aus Zinkdruckguss, ein Material das nicht für hohe Kräfte ausgelegt ist.
      Wenn es hakt wird es schneller verschleißen und es könnten sogar Zähne brechen.

      Tipp: Zuerst alle Schrauben etwas lockern und nochmals (bei geöffneter Türe)
      testen. Danach zuerst die Stulpschraube anziehen (nur handfest!), danach alles Andere.
      Bitte immer mit viel Gefühl und keinen Akkuschrauber verwenden!
      Meistens hat sich das damit schon erledigt.

      Gutes Gelingen und freundliche Grüße

      Ihr Sicherheitsteam

      • Ärger Lich sagt:

        Hallo,

        vielen Dank für die ausführliche Antwort!

        Es geht wieder um unsere Eingangstür mit Mehrfachverriegelung:
        Der Schlosser hat das ursprüngliche Schloss bei der Nachbesserung wieder eingesetzt.
        Abschließen, speziell der zweite Drehvorgang, ist jetzt bei Nachdrücken (bzw. Ziehen von Außen) der Tür wesentlich flüssiger als ohne. Ansonsten hakt es leider.
        Ist dies normal?
        Dies sei nicht zu beanstanden, sagte der Monteur.

        (Zur Vorgeschichte: Ursache für die Probleme mit der Tür sollen laut Monteur am oberen Schließkasten liegen – verkaltete (?) oder verfestigte, alte Schmiere und daher ein etwas schwergängiger Bolzen.
        Also hat er neue Schmiere hinzugegeben.)

        • Bernie sagt:

          Hallo!

          Eine Ferndiagnose ohne Besichtigung der Türe vor Ort ist natürlich immer etwas schwierig, daher können wir nur ein paar Tipps geben.
          Verfestigte alte Schmiere? Die Schlösser werden dort idR. mit Öl geschmiert und nicht mit Fett.
          Außerdem ist es immer besser, wenn man das verkrustete alte Schmiermittel vorher entfernt, bevor es neu geschmiert wird.
          Im demontierten Zustand löst das auch ganz gut, wenn man mit ein paar Tropfen Bremsenreiniger nachhilft.
          Ihr Problem scheint aber eher darin zu liegen, das sich die Türe im oberen Bereich etwas nach innen verzogen hat.
          Der Verzug ist oft auch von der Außentemperatur abhängig und tritt besonders häufig bei Holztüren auf.
          Jetzt könnte man das obere Schließblech etwas nacharbeiten, aber dann schließt die Türe nicht mehr dicht.
          Was sagt denn Ihr Techniker, hat das Schloß denn auch im demontierten Zustand gehakt?
          Falls ja, sollte man es besser gegen ein neues austauschen.

          Freundliche Grüße

          Ihr Sicherheitsteam

  • Jochen sagt:

    Hallo Bernie, bin heute beim Einbau eines BSK Profilzylinders 8812 mit doppelseitiger Gefahrenfunktion in eine nagelneue RC2 HAuseingangstür verzweifelt. Nachdem der Zylinder auf den letzten 5 mm nicht weiter wollte, habe ich von aussen einen weiteren Schlüssel eingesteckt und sanft geruckelt. Mit dem Erfolg, dass jetzt 2 Schlüssel in dem neuen Profilzylinder stecken und nicht rausgehen und der PZ noch nicht schliesst und nicht mehr rausgeht. Der PZ lässt sich 2-3 cm hin und her bewegen, kommt aber nicht raus. Was habe ich falsch gemacht und was ist der Trick wie die offensichtliche Sperre gelöste werden kann? Brauche dringend Hilfe weil die Haustüre offen steht! Lg Jochen

    • Bernie sagt:

      Hallo Jochen!

      Die Ursachen können sehr vielfältig sein, da kann ich Ihnen keine Ferndiagnose erstellen.
      War denn vorher schon ein Zylinder in der neuen Türe montiert?
      Passt die Zylinderlänge?
      Vielleicht fluchtet die Zylinderöffnung nicht korrekt und Ihr Problem könnte durch Lösen der Schrauben von Schloß und Beschlag behoben werden.
      Ich kenne leider auch den verbauten Schloßtyp nicht.
      Es gibt beispielsweise Einsteckschlösser, welche mit einer mechanischen Einbruchsicherung ausgestattet sind und die nach dem gewaltsamen Zerstören des Zylinders das Riegelwerk blockiert.
      Diese läßt sich durch eine kleine Bohrung im Stulp ausschalten.
      Lag denn keine Montageanleitung dabei?
      Ich kann hier nur Vermutungen anstellen, bitte wenden Sie sich daher an einen Fachschlüsseldienst in Ihrer Nähe, vielleicht kann Ihnen der Türlieferant auch weiterhelfen.

      Der einfache BKS Schließzylinder sollte jedenfalls nicht auf Dauer in der Türe verbleiben, da er nicht den heutigen Anforderungen entspricht.

      Viel Erfolg!

      Ihr Sicherheitsteam

  • Claudio sagt:

    Hallo

    Ich wohne in der Schweiz und habe einen Rundzylinder eingebaut. Dieser hat einen Durchmesser von 22mm. Wenn ich diesen nun durch einen Profilzylinder, welcher ja ein Durchmesser von 17mm aufweist ersetze, funktioniert das oder „wackelt“ das Ganze dann im Schloss oder spielt dies keine Rolle, da er ja durch die Schraube befestigt ist? Klar, muss die Türe „angepasst“ werden sprich – Ausschnitt vergrößert werden und die Rosetten bzw. Schilder gewechselt werden. Korrekt?

    • Bernie sagt:

      Hallo Claudio!

      Leider habe ich keine positiven Nachrichten für Sie, denn die Rundzylinder im Schweizer System sind mit dem Euro-Profilzylinder nicht kompatibel.
      Die Abmessungen von Schloß und Beschlag lassen eine Montage nicht zu, Sie müssten daher alles komplett auf PZ umrüsten.
      Es gibt sehr hochwertige Schließzylinder im Schweizer Rundzylindersystem, beispielsweise von den Firmen Kaba und Keso, die sich innerhalb einer Schließanlage auch mit Euro-Profilzylindern kombinieren lassen.
      Auch eine Ausführung als Digitalzylinder stellt heute kein Problem dar.
      Wir können Ihnen diese Zylinder ohne Probleme liefern.
      Die Schweizer Zylinder sind jedoch bei uns kein Lagerartikel, da sie hier praktisch nicht vorkommen.

      Unterschiedliche Zylindertypen -Bauformen finden Sie hier:
      https://bm-land.de/sicherheit/?p=3112

      Rufen Sie uns doch bezüglich der Lieferzeit und der Preise einfach kurz an.
      Dankeschön.

      Grüße

      Ihr Sicherheitsteam

  • FrankausL sagt:

    Der Hinweis auf: Mehrfachverriegelung / Multiriegel war Gold wert! Danke

  • Simon sagt:

    Kann ich einen Schweizer-22m-Durchmesser-Zylinder durch einen kleineren, 17mm, austauschen bzw. gibt es Ummantellungen dafür?

    • Bernie sagt:

      Hallo!
      Nein, diese beiden Systeme sind nicht kompatibel. Montage-Info
      Man muss bei einer Umrüstung auf Europrofilzylinder immer auch das Einsteckschloss sowie die Beschläge austauschen.
      Es ist aber kein Problem, die beiden Systeme miteinander innerhalb einer Schließanlage zu verknüpfen.
      Die Schweizer Hersteller KABA und KESO bieten ja beides an, da muss die Tür nicht aufwändig umgebaut werden.
      Bei Fragen können Sie gerne bei uns im Ladengeschäft anrufen.

      Bad Segeberg / Telefon: 0 45 51 / 99 55 16
      Usingen / Telefon: 0 60 81 / 68 74 83



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