Kleiner Sicherheitscheck

„Bei mir gibt’s nix zu holen -außerdem bin ich ja gut versichert“
Mit solchen Worten versuchen viele Menschen ihr Gewissen zu beruhigen.
Erst nach einem erfolgten Einbruchschaden muß man feststellen, das sich die Realität meistens völlig anders darstellt.

Persönliche Erinnerungsstücke und viele ideelle Werte, sind finanziell meist unbezahlbar -ein Verlust ist daher oft besonders schmerzlich. Das die Versicherungen zwischen Neuwert und Wiederbeschaffungswert unterscheiden, wird vielen erst bei einer Schadensregulierung bewusst.

„Meine Versicherung zahlt alles.“ -reines Wunschdenken, die Realität sieht leider anders aus.

Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist bundesweit gestiegen und die Tendenz in Deutschland steigt momentan wieder drastisch an. Wie auch schon im Vorjahr, so konnte man auch in dem Zeitraum von dem Jahr 2010 bis zu 2011 eine massive Zunahme der Delikte verzeichnen.

Ins Blickfeld der Ermitt­ler gerieten besonders die international agierenden Einbrecherbanden. Sie verüben einen großen Teil der Straftaten, auch über Ländergrenzen hinweg.
Die wirtschaftlich schweren Zeiten werden die kritische Situation sicher noch verschärfen.

Der nachfolgende Sicherheitscheck zeigt die wichtigsten Schwachpunkte auf, die sie bei der Sicherung Ihres Eigenheims berücksichtigen sollten.

Gehen Sie einmal um das Haus und überprüfen Sie alle Fenster und Türen.
Sind hier noch Defizite, lassen Sie sich von uns entsprechende Lösungsvorschläge unterbreiten.

1 – Fenster
Einbrecher dringen nicht immer über die Haus- oder Nebeneingangstür in das Gebäude ein, sondern verschaffen sich auch durch Fenster- und Terrassentüren den schnellen Zugang zum Objekt. Sind nur abschließbare Fenstergriffe und einfache Rollzapfenverriegelungen montiert, so reicht dies keinesfalls aus.
Es muss entweder eine ausreichende Anzahl von Pilzkopfverriegelungen im Flügel eingebaut sein oder man benötigt entsprechend stabile Zusatzschlösser für Fenster sowie eine Bandsicherung, um den Fensterflügel stabil mit dem Rahmen zu verbinden.
Ständige gekippte Fenster (WC) sind mit Fensterschlössern mit Sperrbügel oder mit einem Fenstergitter zu sichern.

2 – Dachflächenfenster
Ist das Dach leicht erreichbar und die Neigung unter 100%, sollte auch an einem Dachflächenfenster ein Zusatzschloß montiert werden.

3 – Hauseingangstür
Das Türrahmen / Türblatt sollte massiv sein. Glaseinsätze, die durch Gitter geschützt sind oder aus einbruchhemmendem Glas (VSG) bestehen, wäre Ideal, ist aber eher selten als Standard anzutreffen.
Es sollten möglichst drei stabil Türsbänder oder zusätzlich entsprechende Rückverriegelungen / Bandsicherungen vorhanden sein sein.
Ein einbruchhemmendes Einsteckschloss (DIN Klasse 3) oder eine Mehrfachverriegelung sollte eingebaut sein.
Ein massives Schließblech gehört ebenso dazu, möglichst 500 mm lang und 3 mm dick.
Der Profilzylinder sollte geprüft und zugelassen sein (VdS Klasse B) und entsprechenden Widerstand gegen alle heute bekannten Öffnungsmethoden bieten. Gesicherte Systeme mit Sicherungskarte schützen vor dem unberechtigten Nachfertigen von Schlüsseln.
Der Sicherheitsbeschlag sollte von Innen verschraubt und möglichst mit einem Zylinder-Ziehschutz ausgestattet sein.
Ist nur ein einfacher Schutzbeschlag vorhanden, muss der Zylinder einen massiven Schutz gegen Abreißen / Abdrehen vorweisen.
Ein zusätzliches Kastenriegelschloss oder ein Panzerrriegelschloß ist empfehlenswert.
Ist schon ein Türspion eingebaut?

4 – Garage
Ein Garagentorantrieb sollte selbsthemmend sein.

5 – Kellertür, Nebeneingangstür
Was für die Haustür zutrifft, gilt grundsätzlich auch für alle anderen Zugänge. Wird die Tür immer nur von innen geöffnet, kann man sie von der Innenseite aus mit stabilen Riegeln sichern.

6 – Gitterroste der Kellerschächte
Gitterrostsicherungen verhinder einfaches Abheben der Roste. Zum Reinigen können die Sicherungen vom Kellerfenster aus aufgeschlossen werden.

7 – Rolläden
Holz- und Aluminumrolläden können gegen einfaches Hochschieben gesichert werden. Bei leichten Rolladenpanzern aus Kunststoff stellt eine Rolladensicherung nur eine kleine Erschwernis dar.

8 – Terrassen- und Balkontüren
Prinzipiell gelten hier die gleichen Sicherungsmaßnahmen, wie unter Punkt 1 -Fenster aufgeführt, denn Fenstertüren sind konstruktiv weitgehend identisch. Für diese Elemente gibt es auch spezielle Sicherungen, z. B. Stangenverschlüsse.

– weitergehende Maßnahmen
Sind alle Außensteckdosen von innen abschaltbar?

Sind auch die Nebengebäude ausreichend sicher?

Ist denn bereits eine Gegensprechanlage, eventuell auch mit einer Videokamera, vorhanden?

Gibt es Kletterhilfen, wie z. B. Leitern, Mülltonnen, Gartenmöbel, die den Einbrechern den Einstieg in höhergelegene Bereiche ermöglichen?

Sind die dunklen Ecken und der Eingangsbereich ausreichend ausgeleuchtet (Lampen mit Bewegungsmeldern)?

Wurde schon eine moderne Alarmanlage, als Ergänzung zu den mechanischen Schutzmaßnahmen, installiert?

Ermöglichen hohe Hecken, dichte Bepflanzung oder Sichtschutzzäune dem Täter unentdecktes Arbeiten?

Ist ungebetenen Gästen der unbeschwerte Zugang zum Grundstück möglich?


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