Aufbewahrung von Waffen -neue Gesetze

Aufbewahrung von Waffen -neue Gesetze

Sportschützen und Jäger aufgepasst!
Es gelten neue Vorschriften für die Aufbewahrung von Lang- und Kurzwaffen.

Alle Waffenschränke, welche noch den alten Sicherheitsstufen A, B, etc., entsprechen, haben ab sofort keine mehr Gültigkeit mehr!
Diese Behältnisse können nur noch für erlaubnisfreie Waffen, wie beispielsweise Schreckschuss-, Reizgas-, Druckluft-, Signalwaffen, usw., sowie Munition, verwendet werden.

Seit der neuen Gesetzesänderung dürfen sämtliche Schusswaffen und Munition, deren Erwerb und Besitz unter eine Erlaubnispflicht fallen, nur noch in Waffenschränken mit mindestens Widerstandsgrad 0 (nach DIN EN 1143-1) oder höher, aufbewahrt werden.

Wir empfehlen unseren Kunden schon seit vielen Jahren, nach Möglichkeit nur noch Schränke nach Widerstandsgrad 0, besser I oder höher einzusetzen.
Durch unsere langjährige Erfahrung im Bereich von Tresoröffnungen, wissen wir sehr gut, wovon wir sprechen.

Hier ein kurzer Überblick:

Widerstandsgrad 0 / nach DIN EN 1143-1
Bis maximal 5 Kurzwaffen, Langwaffen unbegrenzt, Munition

Widerstandsgrad 0 nach DIN EN 1143-1 über 200 kg
Bis maximal 10 Kurzwaffen, Langwaffen unbegrenzt, Munition

Widerstandsgrad I nach DIN EN 1143-1
Kurzwaffen unbegrenzt, Langwaffen unbegrenzt, Munition

Zusätzlich muß der Schrank von einer für den „Geldschrank- und Tresorbau“ akkreditierten Stelle aus dem europäischen Wirtschaftsraum zertifiziert sein, wie beispielsweise von der ECB-S / European Certification Body GmbH in Frankfurt am Main.
Diese Zertifizierung ist an einem Typenschild aus Metall auf der Innenseite der Schranktür dokumentiert.
Die Kennzeichnung nach DIN EN1143-1 und  die Akkreditierung nach ISO/IEC 17065 sind hierbei zu beachten.


Falls Sie Fragen haben, helfen wir Ihnen gerne weiter.

Ihre Partner in Sachen Sicherheit



Beratung oder Projektierung?

Beratung oder Projektierung?

Ist das nicht daselbe?

An dieser Stelle möchten wir Ihnen kurz und verständlich die Unterschiede zwischen einer kostenlosen Sicherheitsberatung und einer kostenpflichtigen Projektierung erläutern.

Die Beratung.

Am Anfang steht immer ein Informationsgespräch, telefonisch oder in unserem Ladengeschäft, damit wir uns ein erstes Bild von der Situation des abzusichernden Objektes machen können.
Als zweiten Schritt starten wir dann in der Regel direkt vor Ort mit einer ausführlichen Schwachstellen-Analyse.
Hierbei ermitteln wir alle erforderlichen Maße und legen unsere Vorgaben für die Montage fest.

Mit den gewonnen Erkenntnissen beraten wir Sie anschließend erneut und definieren gemeinsam mit Ihnen die Anforderungen an Ihre Sicherheit und legen den Level des Einbruchschutzes fest.
Außerdem erarbeiten wir die Realisierungsmöglichkeiten, mit welchen finanziellen Mitteln wir das Gebäude optimieren können. Ihre Anforderungen und Bedürfnisse stehen dabei stets im Mittelpunkt unseres Gesprächs.
Zum Abschluß erhalten Sie dann in wenigen Tagen ein individuelles Angebot von uns.

Anmerkung:
Unsere „kostenlose“ Sicherheitsberatung sollte nicht dazu dienen, das wir den unerfahrenen Heimwerker mit unseren Tipps und Kniffen bei der Montage von Sicherheitsprodukten unterrichten.
Denn wenn wir unseren Kunden diesen Aufwand auch nicht weiter berechnen, so entstehen uns selbstverständlich Kosten -Zeit ist ja bekanntlich Geld.
Kein Rechtsanwalt, Steuerberater oder Arzt würde seine Beratungen kostenlos durchführen, im Handwerk ist dies jedoch so üblich.
Daher ist es natürlich immer unser angestrebtes Ziel, das der Kunde die Produkte im Anschluss bei uns erwirbt und nach Möglichkeit durch unser Unternehmen fachgerecht montieren lässt.

Sie werden sicher verstehen, das wir nicht der kostenlose Servicepoint für die Käufergruppe im Baumarkt oder aus dem Internet sein wollen.

Die Beratung erfolgt also für Sie kostenlos und ist völlig unverbindlich!
Wohnen Sie außerhalb von dem Ort, in dem sich unsere Ladengeschäfte befinden, so werden Ihnen natürlich nur die anfallenden die Fahrtkosten berechnet.

Kommen wir zur nächsten Stufe:
Die Projektierung.

Eine Projektierung beinhaltet alle vorherigen Dienstleistungen, geht jedoch in der Sache noch einige Schritte weiter.

Eine gute Planung des Projektes sichert Ihnen die maximale Sicherheit unter der Einhaltung von Vorgaben, Kosten und Zeit.

In einem Strategiegespräch erläutern wir Ihnen im Dialog die einzelnen Produkte, unterbreiten fundierte Lösungsvorschläge und garantieren eine transparente und verständliche Präsentation.

In unserer Arbeit steckt das know-how von über drei Jahrzehnten und dieses praxisorientierte Wissen fließt natürlich in unsere Planungen mit ein.

Bei einer Projektierung können Sie über sämtliche Planungsunterlagen von uns verfügen und Sie erhalten auf Wunsch alle Dokumentationen, Schließpläne, Schlüssellisten, Verlegungspläne für das Kabelnetz, exakte Einbaupositionen und ausführliche Produkt- und Montagehinweise.

All diese detaillierten Informationen können Sie dann frei für sich verwenden und dürfen diese auch an Dritte weitergeben.

Die Dokumentationen können Ihnen eine wertvolle Hilfe bei der Montage in Eigenleistung sein und können zur Vermeidung von teuren Planungs- und Montagefehlern beitragen.

Sie können Ihnen aber auch bei der Montage durch eine Fremdfirma gute Dienste leisten, um beispielsweise Pfusch und Murks aufzudecken.
Bei allen Problemen stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite und lassen Sie nicht im Regen stehen.

Diese Projektierungen sind eine kostenpflichtige Dienstleistung!

Das Ziel unserer Arbeit ist in jedem Falle die Erstellung eines individuellen Konzepts zur optimalen Gebäudeabsicherung.

Jedes Objekt ist einzigartig und wird von uns mit der entsprechenden Sorgfalt behandelt.

Bedenken Sie: Es ist immer gut, wenn man von Anfang an einen erfahrenen und vertrauensvollen Partner an seiner Seite hat.



DOM ix TwinStar – zwei Rollen, doppelte Sicherheit

DOM ix TwinStar – zwei Rollen, doppelte Sicherheit



Achtung: Änderung des Waffengesetzes ab Juni 2017

Achtung: Änderung des Waffengesetzes ab Juni 2017

Am 18.05.2017 wurden vom Deutschen Bundestag einige Änderungen des Waffengesetzes beschlossen, dem der Bundesrat am 02.06.2017 zugestimmt hat.

Für alle Sportschützen, Jäger, Waffensammler, Waffenbesitzer, usw. ändern sich künftig die Vorschriften zur Aufbewahrung von Kurz- und Langwaffen.

Bisher waren einfache Waffenschränke nach der alten Sicherheitsstufe A und B (nach VDMA 24992) ausreichend.
Entsprechend den Vorschriften nach dem neuen Waffengesetz, werden nur noch höherwertige Waffenschränke akzeptiert, die mindestens dem Widerstandsgrad 0 nach DIN EN 1143-1 entsprechen.

Achtung: Es gibt einen Besitzstandsschutz!
Wer bereits einen Waffenschrank der VDMA Sicherheitsstufe A oder B nutzt, darf diesen Schrank auch nach der Gesetzesänderung weiter verwenden.
Diese Regelung soll auch für alle neu erworbenen Waffen gelten, wenn die Kapazität des alten Schrankes ausreicht.

Wer sich also, noch vor dem Inkrafttreten des Gesetzes, einen Waffenschrank anschaffen und dabei bares Geld sparen möchte, der sollte nicht mehr lange warten.
Er kann jetzt noch zu den preiswerteren Modellen nach der Sicherheitsstufe A oder B greifen, denn entscheidend ist hierbei nur das Kaufdatum.

Nach Inkrafttreten des neuen Gesetzes muss der Schrank den neuen Normen entsprechen, der Stichtag ist hierbei die Veröffentlichung im Bundesanzeiger.
Es ist davon auszugehen, das dies in den nächsten Wochen erfolgen wird.

Decken Sie Ihren Bedarf und bestellen Sie also jetzt noch rechtzeitig Ihren Waffenschrank!
Wir beraten Sie gerne.

Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der Bundesregierung



Urlaubszeit = Einbruchszeit

Urlaubszeit = Einbruchszeit

Ist Ihr Objekt ausreichend abgesichert?
Nutzen Sie unseren Service und lassen Sie rechtzeitig vor dem Urlaub noch einen Sicherheits-Check durchführen!



Warum nicht mal bei mir?

Warum nicht mal bei mir?

Einbruch 2014-02

Es war ja nur eine Frage der Zeit, denn irgendwann musste es ja mal so weit kommen.
Zwischen den Jahren, am 28. Dezember, hatte es uns dann auch erwischt und wir bekamen Besuch von Einbrechern!

Einbruch 2014-01

Am Nachmittag hatten wir nur für ein paar Stunden das Haus verlassen und schon war es geschehen.

Das Hoftor, immerhin 1,80 m hoch, war für die Täter kein Hindernis und wurde mit einem Satz überwunden.
Zielstrebig wurde das Küchenfenster auf der dunkleren Hausseite in Angriff genommen, als Werkzeug kam dabei ein handelsüblicher größerer Schraubendreher zum Einsatz.
Es war also das klassische Einbruchswerkzeug, wie es tagtäglich bei Einbruchdelikten Verwendung findet.
Sehr schön kann man hier die Druckstellen erkennen, die über die gesamte Höhe des Fensters verteilt waren.

Einbruch 2014-03

Das hochwertige Holzfenster war dann wohl in ein paar Sekunden aufgehebelt, es bietete nur geringen Widerstand. Jedoch ging es dann plötzlich nicht mehr weiter, das Öffnen des Fensterflügels wurde blockiert.

Zwar ließ sich das Fenster um wenige Zentimeter öffnen, doch denn dann wehrten die massiven ADE-Sicherheitsstangen den brutalen Hebelversuch ab.
Dieser Teleskopriegel war als harmlose Gardinenstange „getarnt“. Da scheint die Überraschung wohl groß gewesen zu sein und der Einbrecher musste dann nach mehreren weiteren Versuchen aufgeben.
Da hatten wir Glück im Unglück!
Einbruch 2014-04

Das Fenster ist zwar nun etwas beschädigt, was ein Schreiner aber gut wieder reparieren kann.
Der entstandene Schaden wird von der Hausratversicherung anstandslos beglichen.

Einbruch 2014-05

Hier zeigt sich mal wieder, wie wichtig eine vernünftige Objektsicherung ist!
Hätte der Täter nach längeren massiven Versuchen trotzdem irgendwann in die Räumlichkeiten eindringen können, so wäre dann über die Bewegungsmelder der Einbruchmeldeanlage ein Alarm ausgelöst worden. Viel Zeit, um größeren Schaden anzurichten, wäre ihm dann nicht mehr geblieben.

Einbruch 2014-00

Mein Tipp: Informieren Sie sich rechtzeitig in unseren Fachgeschäften und beugen Sie vor.



Welcher Zylinder „paßt“ zu mir?

Welcher Zylinder „paßt“ zu mir?

Butto 1!

 

Ein Schlüssel ist verloren gegangen, die neue Wohnung oder ein Haus wird bezogen, man möchte alles komfortabel mit einem Schlüssel schließen, der Zylinder ist defekt und verschlissen oder wurde bei einem Einbruch beschädigt oder man möchte einfach nur mehr Sicherheit gewinnen.
Die Gründe, warum man sich für einen neuen Schließzylinder entscheidet, sind vielfältig.

Doch für welches Produkt sollte man sich entscheiden, worauf kommt es an und was soll man nehmen?
Das Angebot der vielen Hersteller ist ja sehr vielfältig und für den Laien kaum noch überschaubar.
Auch preislich ist die Spanne sehr groß, sie reicht vom Billigstprodukt für fünf Euro bis zur hochwertigen elektronischen Variante in der Oberklasse bis rund 500 Euro.

Die nachfolgenden Punkte können Ihnen bei der Wahl zum richtigen Produkt als Entscheidungshilfe dienen, neutral und unabhängig von Fabrikat und System.

Allgemeines

Der Schliesszylinder ist ein austauschbares Bauteil, das in ein vorgerichtetes Zylinderschloss eingesetzt wird und bildet dabei das Herzstück an fast allen Schlössern und Verschlusseinrichtungen.

Die gängigste Bauform in Deutschland ist der Euro-Profilzylinder, die älteren Rund- oder Ovalzylinder sind heute eher selten anzutreffen.

An den meisten Türelementen werden ergänzend Sicherheitsrosetten oder Sicherheitsbeschläge eingesetzt. Diese gleichen den Überstand des Zylinders aus dem Türblatt aus und bieten somit den benötigten Schutz gegen mechanische Angriffe an den Schließzylinder. Ragt ein Zylinder mehr als 4 mm aus dem Beschlag heraus, bietet er eine gute Angriffsfläche für Zange oder Knackrohr, mit deren Hilfe er schnell abgebrochen werden kann.

Die Beschläge sollten mindestens der DIN 18257 mit Widerstandsklasse ES 1 mit Zylinderabdeckung entsprechen.

Ist die Montage eines neuen stabilen Türbeschlages technisch nicht möglich, z. B. in Einzelfällen an sehr alten Türen aus Denkmalschutzgründen, so muss der Schutz gegen Ziehen und Abreissen durch einen entsprechend verstärkten Zylinder gewährleistet werden.

Alle technischen Maßnahmen sind also nur dann wirkungsvoll, wenn bei der Montage sorgfältig gearbeitet wird.

 

Mechanische Zylinder

Der einteilige Profilzylinder besteht sichtbar aus dem Zylindergehäuse, dem Mitnehmer (Schließbart) und dem drehbaren Zylinderkern, auch Rotor genannt, mit dem Schlüsselkanal.

Die Sperrvorrichtungen sind innerhalb des Zylinders angeordnet und bestehen bei mechanischen Systemen meist aus mehreren gefederten Stiftpaaren, den sogenannten Zuhaltungen.
Es kommen vereinzelt aber auch Scheibensysteme, Magnetstifte und andere technische Ausführungen zum Einsatz.

In der Mitte des Mitnehmers befindet sich eine Kupplung.
Sie gibt immer die jeweilige Schließseite frei, auf der ein Schlüssel steckt.
In der Standardausführung ist der Schließvorgang auf der Gegenseite daher immer gesperrt, wenn von der anderen Seite ein Schlüssel steckt.
Bei innen steckendem Schlüssel ist das Öffnen des Zylinders von der Außenseite nicht möglich (siehe auch die Hinweise zu den Sonderausführungen)

Das Grundprinzip ist immer gleich:
Wird ein passender Schlüssel in den Zylinder eingesteckt, geben die Zuhaltungen den Rotor frei.
Der Zylinderkern kann nun gedreht werden und der eingekuppelte Mitnehmer betätigt den Verschlussmechanismus im Schloss.

Technischer Stand

Der Schließzylinder ist ein technisches Produkt, das einem stetigen Alterungsprozess unterliegt, so wie ein Fernseher, das Auto, oder die Spülmaschine auch.

Mit zunehmendem Alter des Zylinders werden die kontinuierlich steigenden Anforderungen nicht mehr erfüllt und dies hat mehrere Gründe

Konventionelle Schließzylinder in einfachster Bauart, mit nur 5 oder 6 Zuhaltungsstiftpaaren, die dazu auch noch in einer Reihe angeordnet wurden, sind heute aus technischer Sicht völlig überholt.

Zylinder-x 02

Solche primitiven Zylinder, die keinerlei „Pickingschutz“ aufweisen, lassen sich von einer geübten Person oft in wenigen Sekunden öffnen.

Wird ein Schließzylinder mit Sperrwerkzeugen geöffnet, dann passiert das unauffällig und leise, meistens ohne erkennbare Spuren oder Beschädigungen zu hinterlassen.

Genau hier beginnt auch das Problem bei einer späteren Schadensregulierung!
Da der Einbruch über den Zylinder an der Eingangstür meistens nicht erkennbar ist, windet sich so manche Versicherung immer wieder gerne aus den Zahlungsverpflichtungen heraus.

„War das Schloss überhaupt richtig abgeschlossen?“ oder „Vielleicht haben Sie das ja in der Eile einmal „vergessen“ und die Tür einfach nur zugezogen?“ sind Fragen, die manche Schadensregulierer den Geschädigten gerne stellen.
Man möchte somit eine Verletzung der Sorgfaltspflicht ausschließen, jeder Bürger ist ja auch dazu angehalten, sein Eigentum entsprechend gegen Diebstahl zu schützen.

Ist der Schlossriegel nicht ausgefahren, steht die Türe also praktisch jedermann offen, die Falle (Schnapper) bietet keinen ausreichenden Schutz und kann mit einem gebogenen Draht oder einer Scheckkarte in Sekunden überwunden werden.

Es ist eben der kleine Unterschied, ob eine Tür nur „geschlossen“ oder mit einem Schlüssel „verschlossen“ wurde.
Daher grundsätzlich immer mindestens einmal abschließen, sonst gefährdet man seinen Versicherungsschutz.

Überholte Normen

Die alte DIN 18252 für Schließzylinder verlangte wirklich nicht viel, vor rund 50 Jahren reichte es aus, wenn ein Zylinder folgende Kriterien erfüllte:

-mindestens 5 Stiftzuhaltungen
-maximal 3 gleichtiefe Einschnitte im Schlüssel
-nicht mehr als 2 gleiche Einschnitte nebeneinander
-mindestens 3 Stufensprünge zwischen dem höchsten und dem tiefsten Einschnitt

Der konventionelle Standard-Schließzylinder mit 5 oder 6 Zuhaltungsstiften stellt also aus heutiger Sicht eine sehr primitive Technologie dar, und bietet nur ungenügenden Schutz. Vergleichbar wäre das mit einem neuen Auto, das ohne Sicherheitsgurte, ABS und Airbag ausgeliefert wird.

Aber eine Norm orientiert sich immer an der Mindestanforderung, auch um eine Markenvielfalt und Wettbewerb gewährleisten zu können.
Daher verwundert es doch immer wieder, mit welch einfachen Zylindern so viele Bürger immer noch ihre Werte schützen –einfach unglaublich.

Warum werden solche Zylinder noch produziert?

Diese einfachen Schließzylinder werden bis heute immer noch in sehr großen Stückzahlen produziert und verkauft.
So fragt man sich natürlich, warum die Industrie eigentlich solche Zylinder und Schließanlagen überhaupt noch herstellt, die praktisch jedes Kind mit ein wenig Übung überwinden könnte?

Zylinder-x 03

Die Antwort ist ganz einfach.
Es gibt eben diese unzähligen Einsatzgebiete, in denen es nicht auf hohe Sicherheit ankommt.
Das kann beispielsweise vorübergehend für eine leerstehende Wohnung sein, als provisorischer Zylinder beim Einsatz vom Schlüsselnotdienst, eine primitive Schließanlage für ein Außengelände, wo man auch über die niedrige Einzäunung springen könnte, für Mülltonnenboxen, Tiefgaragenzugänge, Technikräume, als Übergangslösung für Baustellen, für Toilettentüren, alle Bereiche von geringem Sicherheitsniveau innerhalb eines gesicherten Gebäudes, usw..
Einfach gesagt: Überall dort, wo der Sicherheitsaspekt keine oder nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt und keine Versicherungsleistung zu erwarten ist.
Außerdem sind Schließzylinder in einfacher Konstruktionsweise, zumindest wenn es sich um Markenfabrikate handelt, extrem zuverlässig und haben eine hohe Lebensdauer.

Für Wohnungen und gewerbliche Objekte sollten daher nur Schließzylinder eingesetzt werden, die mindestens 8 Zuhaltungsstifte (möglichst in mehreren Reihen angeordnet) aufweisen, oder weitere zusätzliche Sperrelemente besitzen, um Angriffe gegen Öffnungswerkzeuge entsprechend wirkungsvoll abwehren zu können.
Ebenso gibt es diverse Systeme mit Scheibenzuhaltungen, die eine hohe Aufsperrsicherheit bieten.

Die dabei angewendeten Öffnungsmethoden sind nicht wirklich neu, es ist vielmehr die vielfache Verbreitung der Vorgehensweise in den Medien, die uns heute zum Umdenken zwingt.
Professionelle Öffnungswerkzeuge wurden früher nur mit den entsprechenden Nachweisen an Fachbetriebe ausgegeben, heute kann jedoch auch jede Privatperson diese Artikel frei im Handel kaufen.
Das war vor ein paar Jahren noch undenkbar, aber die Zeiten ändern sich.

Sonderfunktionen

In der Standardausführung wird der Schließvorgang auf der Außenseite immer blockiert, wenn von innen ein Schlüssel steckt und etwas verdreht wird. Steckt der Schlüssel exakt gerade, kann er von außen wieder durchgeschoben werden und man kann öffnen.

Einige Schließsysteme verfügen serienmäßig über eine beidseitige Schließbarkeit, oder eine Not- und Gefahrenschlüsseleinrichtung.

Bei letzterem System schließt nur ein spezieller Gefahrenschlüssel, normale Schlüssel sperren nicht. Der Einsatz ist ideal für Hotels, Altenheime, Wohnanlagen, wo bei einem echten Notfall schnell geöffnet werden muss.
Hier kann jederzeit bei innen steckendem Schlüssel die Türe von außen geöffnet werden.
Bei vielen Modellvarianten wird diese Sonderfunktion als Option angeboten.

Schließzylinder mit Drehknauf lassen sich von der Außenseite immer mit einem passenden Schlüssel öffnen, die Innenseite hat hierbei kein Schlüsselloch, der Schließvorgang wird innen mit einem drehbaren Knauf durchgeführt.

Der Vorteil: Man kommt mit einem Reserveschlüssel immer wieder herein, wenn man mal versehentlich die Türe zugeschlagen hat.
Das Abschließen erfolgt mit einer einfachen Drehung des Knaufes und bei Gefahr im Panikfall kann man sofort jederzeit wieder schnell öffnen -ohne Schlüssel.

Nachteil: Möchte man sofort jeden Zutritt anderer Personen verwehren, kann man bei einem konventionellen Zylinder die Außenseite einfach blockieren, denn man muss nur den Schlüssel einstecken und etwas verdrehen, damit man ihn nicht mit dem Zweitschlüssel durchschieben kann.

Öffnungsmethoden
Ein Schließzylinder sollte gegen folgende Angriffe ausreichend Schutz bieten:

Nachschließen/Nachsperren
bezeichnet das unberechtigte Öffnen mit einem unberechtigt nachgefertigten, manipulierten oder ähnlichen Schlüssel.

Aufsperren / Lock-Picking
Unbefugtes Angreifen mit Sperrwerkzeugen aller Art / Abtasten, Picking

Abbrechen
Öffnen unter massiver Gewalteinwirkung / Abbrechen, Abdrehen,

Ziehen
Aufbruch durch Ziehen von Zylindergehäuse oder Rotor

Aufbohren / Fräsen
Schutz gegen Angriff mit Elektrowerkzeugen / Bohrmaschine, Oberfräse, Schnellläufer

Elektronische Zylinder

Der Elektronikzylinder oder auch Digitalzylinder kann als moderne Alternative zum mechanischen Zylinder angesehen werden.
Überall dort, wo höhere Sicherheitsansprüche bestehen, sollte das stets die erste Wahl sein.
Darüber hinaus lassen sich jederzeit einzelne Schließbereiche freigeben oder aber auch sofort wieder sperren, z. B. bei einem Schlüsselverlust, ohne einen oder gleich mehrere Zylinder austauschen zu müssen.
Nur die elektronischen Systeme ermöglichen auch einen zeitlich limitierten Zutritt zum Gebäude. Jeder Schließvorgang kann dabei gespeichert, und nachträglich ausgelesen und dokumentiert werden, wie bei den „großen“ Zutrittskontrollsystemen auch.
Diese hohe Flexibilität bietet sonst kein mechanisches Schließsystem.
Außerdem verfügen elektronische Schlüssel über einen extrem hohen Schutz gegen unberechtigte Vervielfältigung. Solche Schlüssel illegal zu kopieren ist in der Praxis fast nicht möglich.

Zylinder-x 04

Bei vielen Anbietern lassen sich mechanische und elektronische Systeme in einer einzigen Schließanlage zusammenfassen.

Der mechanische Schlüssel wird dann zusätzlich mit einem elektronischen Transponder in der Reide ausgestattet.
Somit hat der Nutzer nur ein einziges Medium am Schlüsselbund, das für beide Systeme passt.

Zylinder-x 05
Der große Vorteil an solch hybriden Schließsystemen ist der günstigere Preis, da man nur die sicherheitsrelevanten Türen mit elektronischen Zylindern ausrüstet.
Alle untergeordneten Türen, wie Hoftore, Gartenhütte, Mülltonnenbox, Briefkasten im Außenbereich, innenliegende Türen, wie Technikräume, Waschküche, Kellerzugang
sind rein mechanisch zu öffnen.

Elektronische Schließzylinder passen in fast alle Türen, wo mechanische Zylinder verbaut werden können, da die wichtigsten Abmessungen von Gehäuse, Mitnehmer etc., mit der DIN-Norm übereinstimmen.
Ebenso kann man elektronische Schließanlagen mit weiteren Systemkomponenten erweitern, z. B. mit Kartenlesern für die Ansteuerung elektrisch betriebener Türen oder Toren, für eine Aufzugssteuerung, Zeiterfassung, uvm.

Mindestanforderungen

Als Hilfe für eine Kaufentscheidung, lassen sich natürlich die entsprechenden DIN-Normen heranziehen, denn hier sind die Mindestanforderungen festgeschrieben, die ein Bauteil erfüllen muss.
Da jedoch vom Entwurf einer neuen DIN bis zur offiziellen Erscheinung oft eine längere Zeitspanne liegen kann und einige Normen manchmal auch schon mehrere Jahre alt sind, sollte man sie eher als Orientierung ansehen.

Viele Hersteller lassen ihre Zylinder beim VdS (Verband der Sachversicherer) prüfen, der hierfür verschiedene Klassifizierungen erarbeitet hat.

Empfehlenswert sind daher eigentlich nur solche Schließzylinder, die auch dem aktuellen Stand der Technik entsprechen.
Als Mindestanforderung wäre unsere Empfehlung beispielsweise:

VdS-Klasse B für mechanische Zylinder,
bzw. Klasse C für elektronische Zylinder
oder nach
DIN 18252 / EN 1303, ab der Klasse 5 oder höher
Angriffwiderstand möglichst AW 2

Bedenken Sie bitte folgendes:
Ein Produkt, dessen Konstruktion bereits zehn oder zwanzig Jahre zurückliegt, kann heute die hohen Erwartungen meistens nicht mehr erfüllen.
Moderne Kontruktionen, ausgeklügelte Sperrelemente, präzisere Fertigungstechniken und der Einsatz neuer widerstandsfähigerer Materialien bieten einen deutlich höheren Schutz gegen Angriffe jedweder Art.
Auch die Werkzeuge und Möglichkeiten werden ja ebenso kontinuierlich weiter entwickelt.

Zylinder-x 01

Schließzylinder haben eine Lebensdauer von rund 12 bis 15 Jahren und sollten Ihnen über den gesamten Zeitraum hinweg einen ausreichenden Schutz bieten.
Nach Ablauf dieser Zeit sind einige Zylinder dann soweit verschlissen, das sie zwar noch einwandfrei funktionieren, die Toleranzgrenzen, die maßgeblich auch die Sicherheit beeinflussen, jedoch inzwischen erreicht sind. Dazu kommt noch der Umstand, dass in vielen Fällen auch der Patentschutz abgelaufen ist.

Jedes technische Produkt hat eine beschränkte Nutzungsdauer und ist irgendwann veraltet.
Eine hochwertige Schließanlage gehört dabei noch zu günstigsteren Bauteilen innerhalb eines kompletten Sicherheitskonzeptes.

Planen Sie rechtzeitig einen Austausch der Schließzylinder mit ein, so, wie Sie das bei anderen Dingen auch machen und der Schutz wird immer aktuell bleiben.
High Security



Akte 20.14 vom 23.09.2014 – Einbruchtest

Akte 20.14 vom 23.09.2014 – Einbruchtest

Das Team von Akte 20.14 hat getestet, wie schnell man in eine Wohnung einbrechen kann.

Hier gehts zur Akte 20.14 – Sendung vom 23.09.2014

 

einbruch-003
Quelle: www.polizei-beratung.de